Karlsruhe Viel mehr neun Euro Tickets verkauft

Das günstige 9-Euro-Ticket erfreut sich in der Region großer Beliebtheit.
Das günstige 9-Euro-Ticket erfreut sich in der Region großer Beliebtheit.

Die Diskussion um eine mögliche Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket hält weiter an. Denn die Zahlen des KVV zeigen deutlich, wie gut das günstige Ticket angenommen wird.

Auch am ersten Samstag in den Ferien Ende Juli herrschte geschäftiges Treiben an den Bahnhöfen der Region. Dank des rege genutzten „Sparfahrscheins“ erleben Bus und Bahn einen regelrechten Nachfrageboom. Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) bilanzierte jetzt die Verkaufszahlen des ersten regulären Monats Juni. „Rund 315.000 dieser Fahrkarten hat der KVV über seine verschiedenen Vertriebskanäle verkauft“, sagt demnach eine Sprecherin. Die Zahl der veräußerten Tickets übersteigt die regulären KVV-Monats-Abonnements damit um ein Mehrfaches.

Unschlagbar günstiges Sonderangebot

Der KVV habe aktuell rund 95.000 Abonnenten, die alle auf das 9-Euro-Ticket umgestellt wurden. Die Zahl der während des 9-Euro-Tickets verkauften Monatskarten dürfte gleichzeitig gegen Null gehen, „weil das Sonderangebot natürlich unschlagbar günstig sei“, berichtet KVV-Sprecherin Sarah Fricke. Der länderübergreifend – in Mittelbaden und der Südpfalz – tätige Verkehrsverbund umfasst ein Einzugsgebiet von etwa 1,3 Millionen Menschen.

Gefahren wird im Bereich des KVV auf 850 Kilometern Eisenbahn- und Stadtbahnlinien – sowie zirka 2.400 Kilometern Buslinien. Er ist, nach Stuttgart sowie Mannheim/Heidelberg, der drittgrößte Verkehrsverbund im Südwesten. Die besagten 315.000 der 9-Euro-Tickets, die zwischen dem 23. Mai und dem 30. Juni gelöst wurden, betreffen auch Ticketverkäufe über Automaten und Verkaufsstellen der Deutschen Bahn innerhalb des KVV-Verbundgebiets.

Beim KVV will man aber keine direkten Rückschlüsse über eine mögliche Nutzung als reguläre Monatskarten ziehen. „9-Euro-Tickets sind keine Dauerkarten“, sagt Fricke.

Der Sparfahrschein wird bei vielen wohl vor allem in der Freizeit und an Wochenenden genutzt – und für Ausflüge auch über den engeren Wohnbereich hinaus. Derzeit wird mit einer Stichprobe von 6.000 Interviews pro Woche in einer repräsentativen Erhebung bundesweit erforscht, für welche Fahrtzwecke das Ticket vor allem genutzt wird. Die abschließenden Verkaufszahlen des KVV für den Monat Juli liegen laut der Sprecherin noch nicht vor.

Wie geht es nach dem 9-Euro-Ticket weiter?

Beim KVV, der – nach eigenen Angaben – zuletzt infolge der Corona-Pandemie etwa 20 Prozent unterhalb der Nutzerzahlen der Jahre von 2019 und davor lag, führte das 9-Euro-Ticket zu einer erkennbaren Belebung.

„Wir hoffen natürlich sehr, dass uns viele Nutzerinnen und Nutzer des 9-Euro-Tickets auch über das Ende des Aktionszeitraums dauerhaft als Kunden erhalten bleiben und vom Auto auf den klimafreundlichen öffentlichen Nahverkehr umsteigen“, sagt Alexander Pischon, der in Personalunion der Geschäftsführer des KVV und der Verkehrsbetriebe Karlsruhe ist. Ob es allerdings nach Ablauf des Aktionszeitraums Ende August eine deutschlandweite Nachfolgeregelung für den Sparfahrschein geben wird, ist derzeit weiterhin offen.

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