Karlsruhe Unbemanntes Flugobjekt
Einen erfolgreichen einstündigen Probeflug absolvierte ein unbemannter elektrischer Multikopter auf dem Gelände der Hochschule Karlsruhe (HS). Die gehört zu sechs Projektteilnehmern für die Entwicklung neuer Fluggeräte.
Bekannt ist das Prinzip bereits von kleinen, ferngesteuerten Modellen, die der Versandhausriese Amazon beispielsweise zur Paketzustellung einsetzen will. Der Hubschrauber der HS soll später von einem Piloten gesteuert werden und entsprechend groß sein. Im Gegensatz zu einem Helikopter wird das Fluggerät aber nicht von einem oder zwei, sondern von bis zu 18 horizontalen, elektrischen Rotoren angetrieben. Dadurch wird er ausgesprochen leise, umweltschonend und führt zudem zu einer signifikanten Senkung der Flugkosten. An der HS werden für das Fluggerät Navigations- und Steuerungssystem entwickelt. „Dabei geht es sowohl um ingenieurspezifische Entwicklungsarbeit und Berechnungen als auch um computergestützte Simulationen und Tests, auch mit unbemannten Flugobjekten“, so Projektleiter Professor Jürgen Walter an der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik der Hochschule über diese fakultätsübergreifende Forschung der Studenten. Der jetzt erfolgte Flug hat nebenbei noch einen Rekord aufgestellt: Der elektrisch betriebene Multikopter „VC25-A“ – ein 25 Kilo schweres Modell – blieb über eine Stunde stabil in der Luft stehen. Dafür sorgten eine ausgeklügelte Regelung mit 14 Sensoren und die Verwendung von GPS-Signalen. Die Energie erhielt der Multikopter über ein Kabel. Der Entwurf des Multikopters in Form eines sechsfachen Kleeblatts wurde gemeinsam mit Studenten des Maschinenbaus als „Iron Bird“ entwickelt: „Eigentlich fliegt so ein „eiserner Vogel’ nicht“, sagt Walter, „sondern dient als Testaufbau in der Entwicklung von Luftfahrzeugen. Durch das gezielte ,Spielen’ mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten entstand aber ein ,eiserner Vogel’ aus Aluminium, der stundenlang in der Luft bleiben kann.“ (lnn)