Karlsruhe Un-Frieden: Mehrere Protestaktionen an Ostern

Mehrere Protestaktionen in der Osterzeit sind angekündigt.
Mehrere Protestaktionen in der Osterzeit sind angekündigt.

Das Friedens-Bündnis Karlsruhe, das seit Jahrzehnten bei Ostermärschen aktiv ist, geht in diesem Jahr fremd. Nicht in Karlsruhe oder der Region um die Fächerstadt herum wolle man auf die Straße gehen, sondern es wird zur gemeinsamen Fahrt zum zentralen Ostermarsch des Landes in Stuttgart aufgerufen.

Das bedeutet nicht, dass in Karlsruhe in diesem Jahr keine derartigen Veranstaltungen geplant sind. Da ist zunächst die „Mahnwache Umwelt und Krieg“ zu nennen, zu der das Klimabündnis aufgerufen hat. Und dann gibt es noch eine Gruppierung, die sich als lokale Querdenkerszene etabliert hatte und lange Zeit die Montagsspaziergänge organisierte. Nun spielt Corona mit all den damit verbundenen Einschränkungen in der Öffentlichkeit längst keine große Rolle mehr und die Montagsspaziergänge starben mangels Teilnehmerzahl dahin.

Ein Ostermarsch, der sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine wendet, kam da wohl gerade richtig. Bis zu 1.000 Menschen werden erwartet, nur eben eine Kooperation mit dem „original“ Friedensbündnis kam nicht zustande. Das wollte nämlich nicht mit Menschen gemeinsam auf die Straße gehen, die eher mit der AfD ein gemeinsames Gedankengut teilen. Was eigentlich nicht zu beanstanden ist, von den ehemaligen Corona-Leugnern, Impfgegnern und Querdenkern und heutigen Friedensbemühten aber sehr übel genommen wird. Sie keilen ganz und gar unfriedlich gegen Mitglieder des Karlsruher Friedensbündnisses. Hasserfüllt und menschenverachtend hätten die sich nämlich benommen, von Vorurteilen und Diffamierungen seien die Gespräche geprägt gewesen. Verschmähte Liebe, könnte man fast meinen.

Kohleausstieg

Für die breite Öffentlichkeit etwas überraschend, bekundete der Energieversorgen EnBW, dass er bereits im Jahr 2028 keine Kohle mehr zur Energiegewinnung einsetzen will. Das hat für die Stadt und Region Karlsruhe ganz konkrete Folgen, denn auch der Block 8 des Rheinhafendampfkraftwerks, dessen Kamin weit ins Land hinaus sichtbar ist, wird dann erkalten. Rückblick: Erst im Jahr 2014 war dieser 1,3 Milliarden Euro teure Kraftwerksblock in Betrieb genommen worden – damals schon heftig kritisiert von Umweltschützern. Für das Fernwärmenetz der Stadt Karlsruhe ist das Kraftwerk allerdings ein wichtiger Faktor.

Vertraglich festgelegt war, dass bis ins Jahr 2029 die Abwärme des Kraftwerks zur Heizung des Brauchwassers in Karlsruher Wohnungen genutzt wird. 20 bis 25 Prozent der Wärmeenergie im Fernwärmenetz stammt von hier und für die muss nun wohl schneller als erwartet Ersatz gesucht werden. Tatsächlich wird bei den Stadtwerken schon seit geraumer Zeit über mögliche Alternativen nachgedacht. Auch Geothermie spielt dabei wohl eine Rolle. Etwas nördlich von Karlsruhe, in der Kreisstadt Waghäusel, stimmte eine Mehrheit der Bürger aber just in diesen Tagen gegen den Bau eines Tiefengeothermie-Kraftwerks auf städtischen Grundstücken.

Alles gar nicht so einfach mit der Energiewende, wie man merkt .

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