Karlsruhe Stichwort: Die Hitler-Jugend
Die Hitler-Jugend wurde auf dem zweiten Reichsparteitag der NSDAP 1926 in Weimar gegründet. 1932 hatte sie 42.000 Mitglieder, nach der Machtergreifung kam sie schon auf 3,5 Millionen. Die anderen Jugendbewegungen der damaligen Zeit, unter anderem die Wandervögel und Pfadfinder sowie Nachwuchsorganisationen von Kirchen und Gewerkschaften, wurden gleichgeschaltet. Wanderfahrten und Lagerleben unter freiem Himmel gehörten damals zum Lebensstil der Jugend. Das setzte die HJ unter ihrem Führer Baldur von Schirach geschickt für sich ein. Die Erziehungsideale waren Gefolgschaft, Kameradschaft, Pflichterfüllung und Gehorsam. Die jährliche große Fahrt, feierliche Aufzüge und Geländespiele machten die HJ für Kinder attraktiv. Uniformen, Motorradfahren und Schießübungen übten vor allem auf Jungs eine starke Anziehungskraft aus. Eher unbeliebt, aber Pflichtprogramm waren die Heimabende mit Vorträgen über die nationalsozialistische Rassenideologie. Mit Kriegsbeginn wurden Jugendliche als Flakhelfer ausgebildet. Ab Januar 1943 standen zum großen Teil Schüler an den Luftabwehrwaffen, „was sie körperlich und seelisch härter machte, für einen späteren Kampfeinsatz“, wie es im Nazi-Jargon hieß. Im letzten Kriegsjahr wurden die Jugendlichen dann an die Front geschickt und sollten mit Panzerfäusten die Alliierten aufhalten. |wkr