Karlsruhe Stadt hofft auf Nachmieter

Seit dem Aus der Produktion fehlen der Stadt Einnahmen.
Seit dem Aus der Produktion fehlen der Stadt Einnahmen.

Für die seit gut einem Jahr leerstehenden Gebäude der ehemaligen Goodyear Reifenproduktion in Philippsburg zeichnet sich eine mögliche Folgenutzung ab. Da Goodyear das Gelände zum Verkauf stellt, wurde die Vermarktung beauftragt. Inzwischen hat man sich für zwei Investoren entschieden. Einer davon, die Wirth-Gruppe mit Sitz im benachbarten Waghäusel, hat auf der Gemeinderatssitzung am Dienstag ihr Nutzungskonzept vorgestellt.

Demnach soll eine neu zu gründende Immobiliengesellschaft den ersten „nachhaltig wirtschaftlichen Gewerbepark in der Metropolregion Rhein-Neckar“ umsetzen, der sich durch Energieeffizienz und ein geschlossenes Energiekonzept auszeichnet. Geplant ist, die bestehende Halle in fünf Einheiten zu unterteilen. Nach bisherigem Stand gibt es Anfragen für eine Paletten-, Stans- und Display-Produktion sowie die Einrichtung einer Reparatur-Werkstatt für Elektronikartikel. Die Firma Wircon, Teil der Wirth Gruppe, würde ihre Lager in Philippsburg bündeln. Mit weiteren Interessenten stehe man im Gespräch. In einem ersten Schritt würden zwischen 150 und 300 Arbeitsplätze entstehen, so Markus Wirth bei der Präsentation der Pläne im Gemeinderat. Darüber zeigten sich Bürgermeister Stefan Martus und die Fraktionen erfreut und sicherten die positive Begleitung des Prozesses zu. „Alles hängt aber davon ab, wie schnell die erforderlichen baurechtlichen Verfahren abgeschlossen werden können“, sagt Martus. Insbesondere geht es um ein Nutzungsänderungsverfahren für die Halle. Noch habe die Wirth Gruppe das Gelände nicht gekauft und werde das wohl erst tun, wenn das Bauvorhaben genehmigt ist. Von der Schließung des Goodyear-Werks betroffen waren rund 900 Mitarbeiter, davon 55 aus Germersheim, 22 aus Bellheim sowie jeweils 17 aus Lingenfeld und Speyer. In Philippsburg standen rund 200 Mitarbeiter ohne Arbeit da. Für die Stadt bedeutete die Schließung auch, dass deutlich weniger Gewerbesteuereinnahmen in die Stadtkasse fließen.

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