Karlsruhe Stadt erwägt Maskenpflicht auf Plätzen

Die Stadt will auch Kontrollen verschärfen.
Die Stadt will auch Kontrollen verschärfen.

Mit mehr Kontrollen im Stadtgebiet will Oberbürgermeister Frank Mentrup die Virusausbreitung bremsen. Auch eine verschärfte Maskenpflicht könnte kommen. Die Lage in den Krankenhäusern sei angespannt. Es gibt Überlegungen, Patienten aus der Stadt zu verlegen.

Wegen weiter steigenden Infektionszahlen will die Stadt Karlsruhe die Einhaltung der Hygieneverordnung mit mehr verschärften Kontrollen im Stadtgebiet überwachen. Außerdem gibt es Überlegungen, die Maskenpflicht auf stark frequentierten Plätzen und Orten zu verschärfen. Dies kündigte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) bei einer Online-Pressekonferenz an. Während vor einer Woche noch die Hoffnung bestand, unter die 100-Corona-Inzidenz zu gelangen, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei mehr als 150 pro 100.000 Einwohner und weitere Steigerungen werden in den kommenden Tagen erwartet.

Sorgloser Umgang mit der Maskenpflicht

„Wenn ich im Rathaus aus dem Fenster sehe , sehe ich viele, die sehr sorglos mit der Maskenpflicht umgehen.“ Vor allem mit Blick auf die höchst angespannte Lage in den Krankenhäusern der Stadt und der Region, könnte eine verschärfte Maskenpflicht ein wichtiges „pädagogisches Instrument“ sein, um den Menschen zu verdeutlichen, dass man sich auf eine „absolut schwierige Ausnahmesituation“ zubewegt. „Wir müssen alles versuchen, um den Anstieg der Infektionszahlen zu verringern“, so Mentrup.

Im Wettlauf mit dem Virus

In den vergangenen Wochen sprach Mentrup von einem Wettlauf gegen die Virusausbreitung, den man mit verstärkten Tests, den allgemeinen Corona-Maßnahmen und verstärkter Impfung gewinnen wollte. Nun scheine es aber so, als ginge dieser Wettlauf verloren. Es sei deshalb richtig, sich bundesweit Gedanken zu machen. Mentrup hält einen verschärften Lockdown mit Betriebsschließungen für eventuell notwendig.

Ausgangssperre zeigt Wirkung

Die seit Donnerstag in Karlsruhe geltenden, nächtlichen Ausgangssperren bezeichnete Mentrup als wirkungsvolles Instrument, um insbesondere Treffen im privaten und familiären Umfeld zu begrenzen. Die zunehmende Corona-Müdigkeit in der Bevölkerung sei zwar nachvollziehbar, doch man könne derzeit keine Nachlässigkeiten dulden. Auch deshalb wurde der Kommunale Ordnungsdienst nochmals angewiesen, die Einhaltung der Hygieneregeln ganz genau zu beobachten.

Die Gefahr, dass die Intensivstationen der Krankenhäuser überlastet werden, sei sehr real. Seit Wochen werde hier „am Anschlag“ gearbeitet. Inzwischen gebe es erste Überlegungen, Patienten nach Ulm zu verlegen, weil die Kapazitäten in der Region Karlsruhe erschöpft seien. Dies gelte nicht nur für Covid-Patienten.

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