Karlsruhe Schloss soll gute Stube der Stadt werden

Für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, deren Hauptverwaltung ihren Sitz in Bruchsal hat, war 2013 laut Geschäftsführer Michael Hörrmann ein „verhageltes Jahr“. Fast in allen Schlössern und Schlossgärten waren wetterbedingt Besucherrückgänge zu verzeichnen, nur nicht im Barockschloss Bruchsal: Mit knapp 86.500 Besuchern wurde sogar ein leichtes Plus erzielt.

Hörrmann spricht angesichts der Besucherzahlen von einem „stabilen Fundament“. Es gelte nun, noch mehr Einzelbesucher zu Wiederholungs- oder Dauerbesuchern zu machen. Selbstverständlich sei das nicht, so Schlossverwalterin Imelda Kosalla. Deswegen wird auch in diesem Jahr ein umfassendes Führungs- und Veranstaltungsprogramm geboten. Mit zwei Sonderausstellungen, deren erste („Faszination Lego“) bereits läuft (wir berichteten), mit der achten Gartenmesse an Pfingsten, zwei Open-Air-Konzerten Ende August und der Schlossweihnacht. Auch über eine Weihnachtsausstellung in Kooperation mit dem Deutschen Musikautomatenmuseum werde nachgedacht. Das im Schloss beheimatete Museum werde sich nach Abschluss seiner Neugestaltung ab Mitte des Jahres ohnehin weiter als „Bringer“ erweisen. Sehr beliebt sind – neben dem deutlich gesteigerten Angebot „Kindergeburtstag“ – laut Kosalla Themen- und Kostümführungen. Zwölf neue Führungen wurden für die neue Saison geplant. Über das laufende Jahr hinaus ist der Blick auf die 2015 in Bruchsal stattfindenden Heimattage Baden-Württemberg ausgerichtet. Das nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute Schloss dürfe, so Hörrmann, als „gute Stube“ der Stadt gesehen werden. Und auch Stadtmarketing-Dame Margit Csiky räumt ein, dass der Heimattage-Zuschlag ohne den Prachtbau wohl schwieriger gewesen wäre. Ohnehin wollen Schlösserverwaltung und Stadt möglichst noch enger kooperieren und die vorhandenen Mittel bündeln. Bei all dem ist das Bruchsaler Schloss weiterhin eine Baustelle. Aber auch die als zentrale Räumlichkeit bisher noch „schmerzlich vermisste“ Beletage soll bis Herbst 2016 „endlich fertig und eingerichtet“ sein. Hörrmann: „Das ist der Punkt, auf den die planerischen und finanziellen Ressourcen ausgerichtet sind.“

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