Karlsruhe Positive Bilanz nach einem Jahr Tunnelbetrieb

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Am 11. Dezember 2021 rollten die ersten Bahnen der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) unterirdisch durch die Innenstadt. Zeitgleich wurde auch die Trasse in der Kriegsstraße für den Tramverkehr freigegeben.

Die Verantwortlichen ziehen nun eine positive Bilanz. So heißt es in einer Mitteilung, der Stadtbahntunnel habe die Erwartungen „mehr als erfüllt.“ Der öffentliche Nahverkehr sei deutlich leistungsstärker geworden und man sei weitestgehend frei von „äußeren Störfaktoren“, wie etwa Falschparkern, Veranstaltungen oder ein hohes Verkehrsaufkommen in der Kaiserstraße.

Der Schienenverkehr in den beiden Tunnelröhren laufe sehr stabil und zuverlässig. Die Fahrgäste würden zudem von deutlich kürzeren Fahrtzeiten sowie einer modernen Bahninfrastruktur mit sieben barrierefreien Haltestellen profitieren. Dem Start des Bahnverkehrs unter der Erde vorausgegangen war ein monatelanger technischer Probebetrieb, mehrere Stresstests, gemeinsame Übungen mit Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften sowie ein umfangreiches Schulungsprogramm für das Fahrpersonal von VBK und AVG. Auch viele andere wichtige Akteure, die hinter den Kulissen für den möglichst reibungslosen Ablauf des komplexen Tunnelbetriebs sorgen, wurden intensiv vorbereitet. Denn der Tunnel verfügt allein über rund 220 Technikräume, 13 elektrische Weichen, 60 Signalanlagen, 58 Fahrtreppen, 22 Aufzüge und etwa 850 Brandmeldepunkte.

Als neuralgischer Punkt galt vor der Eröffnung des Tunnels das Gleisdreieck unter dem Marktplatz, an dem sich die beiden Tunnelröhren kreuzen. Rund 1.200 Bahnen passieren diesen Streckenabschnitt pro Tag.

VBK und AVG sprechen allerdings auch größere und kleinere „Kinderkrankheiten“ an, die in den vergangenen zwölf Monaten sichtbar wurden. Dazu zählen das Beschilderungskonzepts, Durchsagen an den sieben Haltestellen oder auch an der Betriebsstabilität der rund 130 digitalen Fahrplan-Anzeigern, die im Tunnel installiert sind.

Zur Sicherheit für die Fahrgäste schreiben VBK und AVG, dass die rund acht Meter hohen Bahnsteighallen an den sieben Haltestellen sind mit 178 Kameras ausgestattet sind. Sie ermöglichen es, jeden Winkel des rund 3,6 Kilometer langen Tunnels einzusehen. Mehr als 20.000 Arbeitsstunden wurden durch die Mitarbeiter der Security-Teams im ersten Tunneljahr geleistet.

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