Karlsruhe Modehaus „Peek & Cloppenburg“ hält an Neubau in der Kaiserstraße fest

Seit Oktober 2022 sind die vier Verkaufsetagen des Kaufhauses geräumt. Derzeit erfolgt die Entkernung des von großen Glasaußenfl
Seit Oktober 2022 sind die vier Verkaufsetagen des Kaufhauses geräumt. Derzeit erfolgt die Entkernung des von großen Glasaußenflächen geprägten und 1973 bezogenen Baus.

Das alte Ladengeschäft von Peek & Cloppenburg ist mittlerweile geschlossen und im Jahr 2026 soll ein Neubau bezogen werden. Doch nun verkündet die Modehauskette die Insolvenz. Wie geht es weiter?

Karlsruhe wurde vor Jahren inoffiziell zur „Baustellenhauptstadt“ gekürt. Es gilt weiterhin: nach der Baustelle – ist vor der nächsten Baustelle. Dies gilt auch nach Fertigstellung des mehr als ein Jahrzehnt lang die Innenstadt prägenden Stadtbahn-Tunnelbaus. Aktuell starten neue Bauprojekte rund um den Marktplatz, die für erneute Einschränkungen und Lärmbelästigungen sorgen werden. Dazu gehört das m Jahr 1973 bezogene Modehaus Peek & Cloppenburg. Die vier Verkaufsetagen sind seit Oktober geräumt – derzeit erfolgt die Entkernung des in die Jahre gekommenen Baus.

Zuletzt war es wohl die Corona-Pandemie, die der Kette hohe Verluste eintrug. Deshalb hat auch Peek & Cloppenburg jetzt ein Insolvenzverfahren eingeleitet. An dem geplanten Neubau, der bis 2026 entstehen soll, werde jedoch auch nach einem Mitte März eingeleiteten Schutzschirmverfahren festgehalten, teilen das Modehaus selbst und der Eigner des Gebäudes jetzt auf Anfrage mit. Bekanntlich ist die südlich davon direkt gegenüber liegende Filiale des Kaufhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof ebenfalls in einer finanziellen Schieflage.

Der Peek & Cloppenburg-Bau gilt, neben der Karstadt-Filiale und der wenige Meter weiter westlich liegenden Filiale der Stuttgarter Modehauskette Breuninger als tragender Bestandteil im Textil- und Modehandel in Karlsruhes City.

P&c-Schließung wäre Desaster für Innenstadt

P & C, wie sich das Geschäft abgekürzt nennt, ist wie die Breuninger-Kette, im eher gehobenen Segment aktiv. Wenn nun auch das mit Zentrale in Düsseldorf beheimatete Modehaus in der Kaiserstraße wegbräche und gegebenenfalls schließen müsste, wäre das für das Oberzentrum Karlsruhe, das auch Käuferströme aus der Südpfalz anlockt, mehr als ein Desaster.

Und das nicht nur städtebaulich für die teilweise jetzt schon von Leerständen geprägte Karlsruher Haupteinkaufsmeile. „Der Geschäfts- und Verkaufsbetrieb der Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf wird im Schutzschirmverfahren uneingeschränkt fortgesetzt“, versucht eine Sprecherin der Kette jetzt auf Anfrage zu beruhigen.

P & C hatte Anfang März für eine Übergangszeit neue Verkaufsräume in der Postgalerie am Europaplatz bezogen – die zuvor belegt waren von Sporthändler Decathlon. „Unsere Verkaufshäuser bleiben geöffnet. Auch während des Schutzschirms stehen wir unseren Kunden wie bewährt mit einem umfangreichen Sortiment an allen unseren Standorten zur Verfügung“, sagt die Sprecherin. Allerdings hat sich die Modekette auf den Flächen in der Postgalerie vorübergehend verkleinert.

Die wichtige Frage, die nun die Stadt und die Bürger in Karlsruhe umtreibt: wird der Abbruch des Bestandsgebäudes und der Neubau an der Kaiserstraße weiter fortgesetzt? Erst vor einigen Tagen – vor Bekanntgabe des Insolvenzverfahrens – hatten die beteiligten Baufirmen einen Kran aufgestellt, der das Gebäude von oben her abtragen helfen soll. An der Außenfassade wurden bereits seit Wochen wichtige Verkleidungselemente aus Aluminium entfernt. Und im Inneren findet bereits eine Entkernung des Gebäudes statt. Die Baustelle ist von Zäunen umgeben.

Altes Gebäude hatte Baumängel

Der letzte Verkaufstag im Bestandsgebäudes war am 15. Oktober vorigen Jahres gewesen. Das Gebäude gegenüber dem Kaufhaus Karstadt sei wegen erheblicher Baumängel und aufgrund seines Alters in seiner jetzigen Form nicht mehr haltbar gewesen, hatte die Unternehmensleitung der für die Immobilie zuständigen Horn Grundbesitz KG in Düsseldorf wissen lassen.

Alle in Bau und Planung befindlichen Projekte – dazu zähle selbstverständlich das Projekt „Midstad“ Karlsruhe – würden von der Horn Grundbesitz KG weiter vorangetrieben, sagt jetzt ein Sprecher des Immobilienträgers auf Anfrage. Allerdings wird im künftigen Neubau wohl der Anteil der Verkaufsflächen reduziert.

Neben dem Einzelhandel sollen weitere Nutzungsformen wie Büro, Wohnen und Gastronomie ein fester Bestandteil sein, heißt es aus Düsseldorf. Trotz des Insolvenzverfahrens gilt also bis auf weiteres: Laut P&C sollen alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop weiter geöffnet bleiben. Wie es am Ende ausgeht, wird man in einigen Wochen genauer wissen.

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