Karlsruhe Mit zwei Boliden am Start

Das Rennsport-Team der Hochschule Mannheim hat mit dem „DR14-C“ und dem „DR14-E“ gleich zwei Boliden präsentiert, mit dem sich die 60 Studenten dem Wettbewerb der „Formula Student“ stellen wollen – ein Auto mit einem herkömmlichen Benzinmotor und eins mit Elektroantrieb. „Noch nie hat die ,2’ im Mannheimer Stadtlogo besser gepasst“, sagte Marcel Erné, Sprecher des Delta Racing Teams, scherzhaft.

Es sind die Fahrzeuge Nummer fünf und sechs aus dem 2008 gegründeten Rennstall der Mannheimer Hochschule. Seitdem beteiligt sich die Einrichtung an dem internationalen Wettbewerb. „Wir haben heute Nacht bis um 5 Uhr an den Autos gearbeitet, damit wir sie heute präsentieren können“, verriet Erné. Eine Verbesserung gebe es gegenüber den Vorjahren: „Letztes Jahr wurde bis zehn Minuten vor der Präsentation noch am Fahrzeug geschraubt“, erinnerte sich Hochschul-Prorektor Professor Thomas Schüssler schmunzelnd. Damit ist das Delta-Racing Team also so früh dran wie noch nie zuvor. „Wir sind noch nicht einmal dazu gekommen, uns Spitznamen für unsere Autos zu überlegen“, erzählte Erné. Ein Versäumnis, das spätestens bis zur ersten Rennwoche vom 29. Juli bis zum 3. August im „Heimrennen“ auf dem Hockenheimring nachgeholt werden soll. „Manni“, als Modell aus dem Jahr 2013, technisch ausgedrückt der „DR13TC“, sucht also in dieser Beziehung noch Nachfolger. Als Vorbild taugt dieses Fahrzeug aber nur bedingt. „,Manni’ hatte ausgerechnet beim Rennen in Hockenheim ein Leck im Ladekühler“, erinnerte sich Erné nur ungern. Immerhin verbesserte das Team seinen Gesamteindruck wenige Wochen später beim zweiten Auftritt in Tschechien. „Da ist uns erstmals ein zweiter Platz für die Vorstellung unserer Verkaufsstrategie gelungen.“ Denn auch Finanzplanung und Verkaufsargumente gehören neben der Konstruktion und dem Auftritt im Rennen mit zu den Bewertungsrichtlinien der Formular Student – ein fächer- und hochschulübergreifendes Projekt. So steckt in den beiden „DR13“ nicht nur das technische Wissen der angehenden Ingenieure, Informatiker, Maschinenbauer und nicht zuletzt Designer aus Mannheim, sondern auch anderer Hochschulen. „Man lernt dabei ganz praktisch vieles über den Tellerrand des eigenen Studienganges hinaus“, berichtete Erné. An den beiden Autos seien 60 Leute beteiligt gewesen. Jeder einzelne davon könne sich in dem Projekt wiederfinden. Mannheim präsentiere sich damit einmal mehr als Stadt der Innovationen, bemerkte Bürgermeister Michael Grötsch (CDU), der sich ganz besonders über das Fahrzeug mit dem Elektroantrieb freute. „Das habe ich mir schließlich letztes Jahr gewünscht.“ Und letztlich profitieren auch die Sponsoren des Rennteams von der gesammelten Erfahrung. „Ich habe mich im Vorjahr mit den Personalchefs der Automobilhersteller unterhalten. Für die ist die Formular Student die wichtigste Veranstaltung des Jahres bei der Suche nach Fachkräften“, berichtete der Landtagsabgeordnete Kai Schmidt-Eisenlohr. Er hat nicht nur deshalb „den größten Respekt vor dem, was hier geleistet wird. Das ist eine Übung, die wirklich auf das Leben vorbereitet.“

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