Karlsruhe Leerstand wird weggelächelt

Es sei völlig normal, dass es in einem großen Einkaufszentrum immer mal wieder Leerstände gebe, erklärt Christoph Feige im Gespräch mit der RHEINPFALZ: „Die alte Redewendung ,Handel ist Wandel’ trifft da wirklich zu.“ Gewöhnlich schließe der Rathaus-Center-Betreiber ECE mit seinen Mietern Zehn-Jahres-Verträge ab, daher sei es auch nicht ungewöhnlich, dass mehrere Verträge auf einmal auslaufen und es zu einer Überschneidung bei den Um- und Auszügen komme. Ein klarer Indikator dafür, dass es mit dem Rathaus-Center dennoch nicht bergab geht, ist für Feige, dass nicht alle Ladenbesitzer, deren alte Geschäftsräume aktuell leerstehen, ausgezogen sind. „Im Gegenteil“, betont der Manager. So habe etwa das Reisebüro MKR, das bisher in der Nähe des Rathausplatzes residierte, eine deutlich größere neue Fläche an anderer Stelle im Center angemietet, weil die Geschäfte gut liefen. Auch die Tatsache, dass Rewe vor Kurzem Geld in die Modernisierung seiner Verkaufsfläche investierte, sei ein positives Signal. Gleiches gelte für den Zuzug des Schuhriesen CCC und des Dekoladens Xenos. Letzterer habe sich bewusst für eine große Verkaufsfläche entschieden, die zuvor von zwei Läden genutzt wurde – nämlich von Nanu Nana und Esprit. Das alles ändert zwar nichts an dem deutlich bemerkbaren Leerstand. Doch Feige ist zuversichtlich, dass die leerstehenden Flächen allesamt wieder vermietet werden. Der erste Schritt dahin sei bereits vollzogen: In die 900 Quadratmeter große ehemalige Verkaufsfläche des Bekleidungsgeschäfts Olymp & Hades direkt neben Saturn soll Ende August oder Anfang September ein Dänisches Bettenlager einziehen. Laut Feige ist der Vertrag kürzlich unterzeichnet worden. Damit wäre eines der größeren Geschäfte im Rathaus-Center nach knapp einem halben Jahr Leerstand wieder vermietet. Für mehrere andere Geschäfte gilt nach Angaben des Managers Ähnliches: „Wir stehen in mehreren Fällen kurz vor einem Vertragsabschluss, können uns dazu aber aktuell noch nicht konkret äußern. Das sind Interna.“ Ob es bei den Verhandlungen von Bedeutung ist, dass einige der leerstehenden Verkaufsflächen im hinteren Teil des Centers liegen, der im Zuge des Stadtstraßenbaus abgerissen werden soll, dazu will sich Feige nicht äußern. Nur so viel: „Die Verhandlungen der Stadt mit dem Eigentümer sind jetzt angelaufen. Es wird ermittelt, was ein Teilabriss des Centers konkret für uns bedeuten würde und wie wir mit dieser Situation umgehen könnten und würden.“ Konkret dürfte damit gemeint sein, dass Stadt und ECE über Ausgleichsflächen und Entschädigungen in barer Münze verhandeln. Dabei helfe es, dass die Besucherzahl des 1979 eröffneten Centers seit Jahren stabil sei. Laut Feige liegt sie bei rund 30.000 am Tag.

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