Karlsruhe Kommentar: Mensch zählt nicht

Traditionsreiche Standorte, familiäre Bindungen an einen Arbeitgeber?

Dafür ist kein Platz im Konkurrenzkampf internationaler Unternehmen.

Goodyears Entscheidung zum Aus für Philippsburg ist aus unternehmerischer Sicht eine folgerichtige Entscheidung, will man wettbewerbsfähig und ein „Global Player“ bleiben. 890 Arbeitsplätze sind für die Konzern-Zentrale in Ohio ein kleiner Posten und Philippsburg weit weg. Die Herausforderungen für international agierende Unternehmen haben größere Dimensionen und die Wachstumsmärkte liegen nicht in Europa. (Ein Umstand übrigens, den Jeder von uns mit seinem Verbraucherverhalten nach Kräften unterstützt.) Aber gibt es da nicht noch den Faktor Mensch? Und so appelliert man an die soziale Verantwortung des Unternehmens und meint damit den Erhalt des Werkes und der Arbeitsplätze. Keine Chance – soziale Verantwortung aus Unternehmenssicht bedeutet Schließung und sozialverträgliche Lösungen. So funktioniert die globalisierte Weltwirtschaft. Nicht umsonst wird über Freihandelsabkommen gefeilscht und nicht über soziale Arbeitsbedingungen im Welthandel.

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