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„Das Fest“-Tickets kosten mehr denn je.
»Das Fest«-Tickets kosten mehr denn je.

Die Bahnen sind raus, aus der Kaiserstraße, das Fußgängerzonen-Flair will sich aber noch nicht so richtig einstellen. Das liegt unter anderem daran, dass immer noch Schienen liegen. Genau auf diesem ehemaligen Gleiskörper haben sich längst andere Verkehrsteilnehmer „breit gemacht“: Fahrradfahrer, die stets in Eile zu sein scheinen, aber auch der Lieferverkehr. Theoretisch gibt es zwar Zeitfenster, in denen sich der motorisierte Lieferverkehr durch die Fußgängerzone bewegen darf, praktisch hat man aber den ganzen Tag über das Gefühl, dass der Warenstrom ununterbrochen fließt. Inzwischen fährt der Ordnungsdienst einen härteren Kurs, in der Fußgängerzone wird geblitzt. Autos, die außerhalb der geduldeten Zeiten unterwegs sind, müssen mit Knöllchen rechnen. Das passt denen natürlich nicht, die meinen, auf Autos angewiesen zu sein. Sie befürworten eher Kontrollen gegen die rasenden Radler und Roller-Fahrer. Oder vor Schulen und Kindergärten. Ohnehin wissen die Paketdienste kaum, wie sie ihre Fahrzeuge leer bekommen sollen, denn es wird bekanntlich immer mehr bestellt. Die Stadt kann darauf nur bedingt Rücksicht nehmen. Den Stadtumbau hat man nicht ja begonnen, um Lieferdiensten das Leben zu erleichtern.

Nochmals spülen, bitte

Die Wasserspiele auf dem Marktplatz müssen nochmals nachbehandelt werden. Mit noch stärkeren, chlorhaltigen Mitteln sollen nun die restlichen Keime abgetötet werden, die den ersten Spülvorgang überlebt hatten. Wie bereits berichtet, hatte es auf dem Marktplatz in der vergangenen Woche sprichwörtlich zum Himmel gestunken, weil penetranter Urin-Geruch die Nasen der Fußgänger beleidigte. Dabei wäre gerade in dieser Woche erfrischendes Nass sehr willkommen gewesen.

Das Fest

Das war zu erwarten, wer ein Ticket für „Das Fest“ haben wollte, musste zunächst einmal Stehvermögen beweisen. Die Schlagen vor den Verkaufsstellen waren gleich zum Auftakt durchaus erheblich. Sicher ist sicher, dachten sich viele. Bis der erste Fest-Tag, der Samstag, tatsächlich ausverkauft war, dauerte es dann aber immerhin rund eine Woche. Vielleicht auch deshalb, weil das diesjährige Ticket deutlich teurer ist, als es in der Vergangenheit der Fall war. Zu den 15 Euro Tagespreis – fünf Euro mehr als bisher - kommen noch 2,70 Euro Vorverkaufsgebühren und – falls man im Internet kauft – auch noch zusätzliche Versandkosten. Das ist immer noch deutlich billiger als jedes andere Festival, aber eben nicht mehr umsonst. Dass Kultur auf gehobenem Niveau Geld kosten darf, scheint für manche eine neue Erkenntnis. Und kaum ist dieser Stress verebbt, droht schon der nächste Einkaufsstress. Das 9-Euro-Ticket kommt und will gekauft werden. Da heißt es schnell sein – oder etwa doch nicht?

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