Karlsruhe Hochschule plant zweigleisig

Deutlich eniger Berberber als in den letzten Jahren erhilelt die Hochschule für das Sommersemester. .
Deutlich eniger Berberber als in den letzten Jahren erhilelt die Hochschule für das Sommersemester. .

Das Semester hat gerade begonnen, doch auf dem Campus der Hochschule Karlsruhe herrscht ungewohnte Ruhe. Auch das Sommersemester beginnt mit Onlinestudium. Aber Rektor der Hochschule, Professor Frank Artinger, hofft in diesem Semester noch auf Präsenzunterricht.

Auch im Sommersemester wird es an der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HS) keinen Normalbetrieb geben. Die meisten Veranstaltungen werden online angeboten, so der Artinger am Mittwoch vor der Begrüßung der neuen Studenten. Ursprünglich habe man die Hoffnung gehabt, dass bereits nach Ostern alle Veranstaltungen wieder in der Hochschule stattfinden könnten. Danach sehe es angesichts der aktuellen Corona-Fallzahlen nicht aus, so Artinger.

Allerdings plane die Hochschule sowieso die ganze Zeit zweigleisig, um möglichst schnell wieder in den Normalbetrieb wechseln zu können, wenn es möglich ist. Vielleicht sei aber eine Öffnung im letzten Drittel des Sommersemesters möglich. Wünschenswert wäre es, denn vielen Studierenden fehle der persönliche Kontakt mit anderen, wie beispielsweise in Lerngruppen und Semestergemeinschaften, so Artinger. Dort würde sie eher mal mitgerissen und motiviert als alleine zuhause vor dem Computer. Dies hätten auch die verstärkt in Anspruch genommenen psychologischen Beratungen auf speziellen Hilfeseiten der Hochschule gezeigt. Allerdings werde auch die Online-Lehre – hier konnte die Hochschule ja in den letzten Semestern Erfahrungen sammeln – weiter vorangetrieben und dabei die Interaktion mit den Studierenden verstärkt. Das reine Austeilen von Arbeitsblättern nach dem Motto „Schaut es euch mal an“ solle es in der Hochschule nicht geben, erklärt Artinger: „Das ist nicht unsere Vorstellung von Didaktik“.

Möglicherweise kommen Schnelltests

Eine schnelle Öffnung sei aber dennoch wichtig, denn „wir sind und bleiben eine Präsenzhochschule“, so der Rektor weiter. Vielleicht werde man dann mit Schnelltests arbeiten, die hoffentlich bald vom Land zur Verfügung gestellt werden.

In der Orientierungsphase eines Fachbereiches habe man dies schon getestet und damit gute Erfahrungen gemacht. Und so sei er froh, dass wenigstens die Labore, für die eine strenges Hygienekonzept ausgearbeitet und die Gruppen bis auf ein Drittel oder mehr verkleinert wurden, in der Hochschule stattfinden können. Und auch die Prüfungen konnten bisher als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden.

Hier widerspricht Artinger Befürchtungen, dass den zur Zeit Studierenden ein Corona-Makel anhaften könnte. Die Hochschule werde bei Prüfungen die gleichen hohen Anforderungen stellen wie bisher. Die bisherigen Prüfungen unter Corona-Bedingungen zeigten die Tendenz zu einer leicht höheren Durchfallquote. Da man den Studierenden das Verschieben von Prüfungen einfacher gemacht habe und die Studierenden im Moment bisher knapp die Hälfte ihres Bachelor-Studiums unter Corona-Bedingungen studieren mussten, glaubt Artinger, dass das Studium im Schnitt etwas länger dauern werde. Es werde aber keine schlechteren Absolventen geben.

Weniger Bewerbungen und Studenten

Insgesamt konnte die Hochschule 724 neue Studierende begrüßen, davon 623 im ersten Semester. 94 Erstsemesterplätze sind noch frei und damit ist die Hochschule erstmals seit Langem nicht völlig ausgelastet. 1527 Bewerbungen gingen ein, 16,6 Prozent wenige als im letzten Sommersemester. Dieses Problem haben laut Artinger viele Hochschule im Land. Möglicherweise liege dies daran, dass viele Schulen wieder auf G9 umgestiegen seien. An Corona liege es wohl nicht, denn in vielen anderen Bundesländern sei dieser Trend nicht zu sehen.

Einige Neuerungen wird es auch geben. So wird eine neue Außenstelle im Technologiepark I eröffnet. Der Modellcampus für die Akademische Ausbildung befasst sich unter anderem mit Robotik. Auch konnte die Stiftungsprofessur Radverkehr ab dem Sommersemester an Professor Dr. Angela Francke vergeben werden.

Die Hochschule reagiere in vielen Bereichen auf Veränderungen und Anforderungen für den späteren Beruf. So werde beispielsweise im Fach Maschinenbau der Teilbereich Informatik verstärkt. Anpassungen würden allerdings für allen Fächern durchgeführt. Wer heute einen Abschluss mache, habe andere Studieninhalte als vor fünf, aber vielleicht auch schon als vor zwei Jahren, so der Rektor.

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