Kreis Karlsruhe Flüchtlinge privat aufgenommen
„Knapp 4.000 Personen haben im Landkreis Karlsruhe Schutz gesucht und sind zu zwei Dritteln in privaten Unterkünften untergekommen“, so die Leiterin des Amtes für Integration Kathrin Haas zur aktuellen Lage. Anders als zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2016, als in einem Monat als Höchstwert 700 Personen vom Kreis untergebracht werden mussten, sind nun innerhalb weniger Wochen 3.000 Personen in den Kreis gekommen.
Flüchtlinge erhalten staatliche Leistungen
Das Land Baden-Württemberg setzt weiterhin auf das bewährte Verfahren, die Ankommenden nach dem Einwohneranteil auf die Stadt- und Landkreise zu verteilen. Die Kriegsvertriebenen aus der Ukraine erhalten bislang auf Antrag Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Ab 1. Juni stehen den Kriegsvertriebenen nach einem Beschluss auf Bundesebene Leistungen der Grundsicherung nach den Sozialgesetzbüchern vom Jobcenter oder vom Landkreis Karlsruhe zu.
Wichtig sei die Zusammenarbeit mit den Meldeämtern der Städte und Gemeinden, um zeitnah über Zu- und auch Wegzüge informiert zu werden. Nur so könne man die Lage im Blick haben und Strukturen und Hilfsangebote entsprechend anpassen oder ausbauen. Die Geflüchteten würden häufig bereits nach wenigen Tagen die Beratungsangebote vor Ort aufsuchen.
Kaum unbegleitete Jugendliche
Um noch flexibler agieren zu können, werden laut Verantwortlichen künftig auch Online-Beratungen angeboten. Die Integreat-APP des Landkreises, die ins Ukrainische übersetzt wurde, helfe, sich auf die neue Situation im Landkreis Karlsruhe einzustellen, führt Anlaufstellen auf und enthält die wichtigsten Informationen beispielsweise zum Schulsystem oder dem Spracherwerb.
Positiv zu werten sei zudem, dass die meisten jungen Leute in Begleitung im Kreis Karlsruhe ankommen würden, so der Leiter des Jugendamtes Dominik Weiskopf. Nur in wenigen Einzelfällen sei eine vorläufige Inobhutnahme nötig gewesen. Grundsätzlich stehen den aus der Ukraine geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Familien die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe zur Verfügung, inwieweit hier tatsächlich Bedarf besteht, könne aktuell nicht abgeschätzt werden.