Waghäusel Fenster ins Weltall

Vereinsmitglied Thomas Jungkind vor dem großen Teleskop in der Kuppel der Sternwarte.
Vereinsmitglied Thomas Jungkind vor dem großen Teleskop in der Kuppel der Sternwarte.

Ein Blick durchs Teleskop verspricht immer Spannung: Unendlich sind die Tiefen des Universums, so fern die Galaxien. In Waghäusel sind auch Hobby-Astronomen zum nächtlichen Beobachten eingeladen.

Bereits im Jahre 2019 hatten die Astronomiefreunde Waghäusel ihre eigene, unweit von Eremitage und Kloster Waghäusel gelegene, Sternwarte eingeweiht. Das neun Meter lange und 4,50 Meter breite Gebäude ist in drei Funktionseinheiten eingeteilt, wobei im Eingangsportal und Hauptraum neben einer Spendertafel ein Großbildschirm die Teleskopbilder auch für weitere Besucher transparent macht.

Mit das größte Teleskop in der Region

Die größte Anziehungskraft übt jedoch das riesige Teleskop auf der Beobachtungsbühne aus. Unter der 3,60 Meter großen drehbaren Sternwartenkuppel, welche vollständig in Eigenarbeit gebaut wurde und die über eine ausgeklügelte Mechanik zur Beobachtung des Sternenhimmels geöffnet werden kann, verrichtet ein Teleskop vom Typ Ritchey-Cretien und einer Öffnung von 400 mm (16 Zoll) seinen Dienst. „Eines der Größten im weiten Umkreis“, heißt es bei den „Sternenguckern“ aus Waghäusel.

Dabei sammelt der Teleskopspiegel rund 6000 Mal mehr Licht als das menschliche Auge. „Dadurch werden auch fernste Objekte im Universum sowie die ganze Wunderwelt des Nachthimmels für alle Besucher erreichbar“, betont der Vorsitzende Wolfgang Stegmüller. Die Energieversorgung der Sternwarte ist zu 100 Prozent autark. Der Strom für den Betrieb aller Geräte wird tagsüber von einer, vom örtlichen Unternehmen Wirsol gespendeten, Photovoltaikanlage gewonnen und in leistungsstarken Batterien gespeichert.

Von dort bezieht die Sternwarte den in der Nacht benötigten Strom. Eine weitere Attraktion ist sicher das Sonnenteleskop mit H-alpha-Filter mit einer Öffnung von 70 Millimeter und einer Brennweite von 420 Millimeter.

Viele Angebot für Nachwuchs-Sternegucker

„Damit kann man unser Tagesgestirn mit den Sonnenflecken, die als dunkle Punkte sichtbar werden, bestaunen“, so Stegmüller. Zum Vergleich: Die Sonne ist fast 1,3 Millionen Mal voluminöser als die Erde. Der Durchmesser unseres Zentralgestirns beträgt 1.392.684 Kilometer und damit den 109-fachen Durchmesser der Erde, welcher 12.742 Kilometer misst. Bei den Astronomiefreunden finden regelmäßige Führungen statt, wobei auch das Vereinsdomizil und die Dauerausstellung im „Astro“-Kavaliershaus der Eremitage besucht werden kann. Es gibt zudem spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche.

Info

Alle Infos, Vereinsaktivitäten und Führungen im Internet auf www.afw2000.de.

Vergleich: Ausschnitt der Sonne mit Erde.
Vergleich: Ausschnitt der Sonne mit Erde.
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