Karlsruher Fächer Bauwillig: Diskussion um Landratsamt-Neubau

rentenversicherung. blick nach westen gen lva-hochhaus - blick aus landratsamt. 19.stock  _dsc6150

Eigentlich war klar, dass das Landratsamt des Landkreises Karlsruhe, am Ettlinger Tor in der Innenstadt, durch ein neues Hochhaus an gleicher Stelle ersetzt werden soll.

Bei diesem Plan dürfte es wohl auch bleiben, denn das rund 400 Millionen Euro teure vorhaben ist planerisch schon weit fortgeschritten. An den flacheren Teilen des Landratsamts nagen auch schon seit Monaten die Bagger. Andererseits hat die SPD im Kreistag nun durchgesetzt, dass auch Alternativen in den Blick geraten. Kleiner bauen und das auf eigener Gemarkung, sprich irgendwo im Landkreis. Das aktuelle Grundstück könnte dann vermarktet werden. Planungsbeschleunigung sieht irgendwie anders aus. Keine Zeit zum Luftholen lässt die Stadt hingegen den Autofahrern auf der Südtangente. Ab dem 9. Juni wird im sogenannten Schwarzwaldkreuz beim Hauptbahnhof die Fahrbahndecke erneuert. Einschließlich Suche nach einem Blindgänger, der hier vermutet wird, und einer damit verbundenen, viertägigen Vollsperrung der Südtangente. Doch auch die Stadtbahnnutzer trifft es. Am Albtalbahnhof werden am Ende Mai die Gleise ausgetauscht.

Drama, letzter Teil?

Die Bürger der großen Kreisstadt Rastatt (50.000 Einwohner) dürfen morgen entscheiden, ob das geplante, neue Klinikum Mittelbaden am laut Gutachten möglicherweise besten Standort gebaut wird – oder eben nicht. Das künftige Klinikum, das dann die drei Krankenhäuser in Rastatt, Bühl und Baden-Baden ersetzen würde, soll die medizinische Versorgung von knapp 300.000 Menschen dauerhaft sicherstellen. Wie bei Großprojekten nicht unüblich, hat sich aber in der Nachbarschaft des geplanten Bauplatzes aber eine sehr rege und meinungsstarke Bürgerinitiative gegründet, die genau dies verhindern will. Die Argumente sind breitgefächert, Verkehrslärm und Naturschutz spielen aber die Hauptrolle. Als Bauplatz auserkoren wurde zwar ein Standort am Stadtrand, der bisher aber mehreren Fußballvereinen als Sportplatz dient. Direkt an einem See. Die Idylle sei bedroht. Dass die Fußballvereine nichts gegen einen Umzug auf ein benachbartes Gelände haben und der See wegen eines Zauns öffentlich gar nicht zugänglich ist, spielt in dieser Argumentation keine Rolle. Vorteil für die Gegner des Projekts: sie haben das „Ja“ erobert. Wer mit Ja stimmt, lehnt diesen Standort ab. Die Stadt konterte und schrieb auf ihre Plakate: „Nein, ich will“. Zumindest die Kreativität wurde also gefördert.

x