Karlsruhe Aufrüsten gegen Geisterfahrer

Gestern, 10 Uhr: Die westliche Auf- sowie Abfahrt der Bundesstraße 9 auf Höhe von Dudenhofen und Römerberg sind gesperrt. Mehr als 100 rot-weiße Hütchen, mehrere Dutzend Warnbarken, etliche Absperrgitter und riesige Richtungspfeile sorgen dafür, dass sechs Mitarbeiter der Straßenmeisterei Speyer und sieben Beschäftigte der Fachfirma für Straßenmarkierungen Herbert Ruch GmbH (Lustadt) in Sicherheit arbeiten können. Sie installieren neue Schilder und bringen eine neue Fahrbahnmarkierungen auf, damit Falschfahrer besser gewarnt werden. Joachim Ney, Leiter der Fachgruppe Betrieb beim Landesbetrieb Mobilität (LBM), zu der die Straßenmeisterei Speyer gehört, erklärt im RHEINPFALZ-Gespräch, den Hintergrund des Pilotprojekts. Denn der B-9-Knoten Dudenhofen/Römerberg bildet laut ihm den Auftakt für alle 35 Auf- und Abfahrten der B 9 zwischen Wörth und Worms. „Wir haben Empfehlungen der Bundesanstalt für Straßenwesen von 2013 für Maßnahmen zur Verringerung von Falschfahrten zum Anlass genommen, ein Konzept für die Neugestaltung der Anschlussstellen an der B 9 zu entwickeln“, sagt Ney. Dabei geht es um die bessere Erkennbarkeit der richtigen Fahrbahnen mittels neuer Schilder und Fahrbahnmarkierungen. Nach dem Pilotprojekt bei Dudenhofen/Römerberg steht nach seiner Auskunft die Begutachtung der „neuen“ Anschlussstelle durch die Stadtverwaltung und die Polizeiinspektion Speyer an. „Es kann sein, dass Nachbesserungen nötig werden. Das Konzept wird danach auch an den anderen Anschlussstellen umgesetzt“, informiert Ney. Die Arbeiten, die noch ausgeschrieben werden müssten, seien für Juli und August vorgesehen. Die Kosten lägen im sechsstelligen Euro-Bereich. Den Start der Arbeiten hat Marcel Salzmann beaufsichtigt. „Hier vorne bringen wir neue Blockstreifenmarkierungen auf“, sagt er mit Blick auf den Übergang zwischen den Auf- und Abfahrten sowie der Kreisstraße 27 zwischen Dudenhofen und Römerberg. Kurz davor hat er an der Montage eines Schilderpfostens auf einem Fahrbahnteiler mitgewirkt, der ein rot-weißes Einbahnstraßenschild und einen blau-weißen Richtungspfeil trägt. Damit sind beide Schilder nun auf einen Blick erkennbar. Derweil sind Mitarbeiter der Firma Ruch mit dem Abfräsen alter Fahrbahnmarkierungen und dem anschließenden Säubern beschäftigt. Nach Auskunft von Diplom-Ingenieur Ney werden die neuen Markierungen zwischen Auf- und Abfahrt deutlich erkennbarer sein als die bisherigen. „Die Agglomeratmarkierung, die wir hier verwenden, ist nachts und bei Nässe deutlich sichtbarer als eine Farbmarkierung. Zudem ist sie langlebiger“, erklärt er. Straßenwärtermeister Walter Appel ergänzt: „Wenn man darüber fährt, entsteht ein Geräusch“. An ihm erkenne der Fahrzeugführer, wenn er die Fahrbahn verlässt. Weitere Neuerungen sind laut Ney die Verlängerung der Markierungen der Linksabbiegespuren, die auf die B-9-Auffahrten führen, das Aufbringen von zwei bis drei Richtungspfeilen auf den Fahrbahnen der Auf- und Abfahrten sowie die Verlängerung der durchgezogenen Linie zu Beginn der Beschleunigungsstreifen der B 9. Appel ist stolz, dass das neue Sicherheitskonzept bei der Straßenmeisterei Speyer ausgetüftelt und von seinem Chef Ney abgesegnet wurde. Neben dem Straßenwärtermeister selbst haben die Streckenwarte Karl Wagner und Sascha Kleiß daran mitgearbeitet.

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