Karlsruhe Atlas: Wo leben Schmetterlinge?

Ein Schwalbenschwanz.
Ein Schwalbenschwanz.

Wer einen Apollo-Falter einmal live sehen möchte, hat kaum noch Gelegenheit dazu. Viele seiner Lebensräume in sonnigen, blütenreichen Felslandschaften hat der Schmetterling mit den schwarzen und roten Flecken auf den Flügeln verloren. Heute kommt die streng geschützte Art nur noch in ein paar vereinzelten Gebieten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern vor.

Viel bessere Chancen haben interessierte Falter-Beobachter dagegen beim dekorativen Schwalbenschwanz. Dieser flattert bundesweit durch zahlreiche offene Landschaften und lässt sich immer wieder auch in Gärten sehen. Solche Informationen bietet ein neuer Schmetterlings-Atlas, an dessen Erstellung das Naturkundemuseum beteiligt war. Viele ehrenamtliche Schmetterlings-Enthusiasten haben mitgeholfen.

Bundesweit waren sie immer wieder unterwegs und beobachteten die Tiere. Mit ihrer Hilfe ist ein Überblick über die Vorkommen sämtlicher Tagfalter und Widderchen Deutschlands entstanden. So tauchen in dem Atlas auch Kandidaten auf, die bis vor kurzem in Deutschland gar nicht vorkamen. Der wärmeliebende Karst-Weißling, der inzwischen auf Schleifenblume und Wilder Rauke in Gärten lebt, ist zum Beispiel erst im Jahr 2008 aus der Schweiz eingewandert und breitet sich nun auch hierzulande aus.

Info:

Verbreitungsatlas der Tagfalter und Widderchen Deutschlands. Verlag Eugen Ulmer 2020. 430 S., 568 Farbfotos, 218 farbige Verbreitungskarten, 49,95 Euro. rhp
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