Karlsruhe 2. Rheinbrücke bleibt dringende Forderung

Die dunklen Wolken über Europa durch Brexit und nationalistische Bestrebungen werden am Oberrhein als besonders dunkel empfunden. So wurde der Neujahrsempfang der IHK Karlsruhe zu einem flammenden Bekenntnis zur Gemeinschaft.

Sowohl IHK-Präsident Wolfgang Grenke als auch der Vize-Präsident der französischen Nationalversammlung, der elsässische Abgeordnete Sylvain Waserman, beschworen die Wichtigkeit der europäischen Gemeinschaft für den Oberrhein als zentraler europäischer Region. Grenke: „Das Elsass ist das Tor zum französischen Markt und umgekehrt.“ Waserman plädiert unter anderem für gemeinsame Entwicklungs- und Innovationsstrategien „im Herzen Europas“, Keiner könne allein Erfolg haben. Am Rande der Veranstaltung wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Straßburger CCI Alsace Eurométropole und den IHK Karlsruhe, Südlicher Oberrhein sowie Hochrhein-Bodensee innerhalb des Projekts „Deutsch-französische Mediation“ unterzeichnet. Ziel ist es, grenzüberschreitend im deutsch-französischen Sprachraum tätigen Unternehmen die Mediation zur außergerichtlichen Regelung von Streitigkeiten anzubieten. Noch deutlich weiter gehen die Ambitionen bei der Künstlichen Intelligenz. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist ein deutsch-französisches KI-Netzwerk enthalten. Grenke: „Für uns geht es dabei darum, starke Partner der Deutsch-Französischen Region bis hin zum Stuttgarter Cyber-Valley zu vernetzen“ Bei allem, was an Zusammenarbeit erreicht wurde, hakt es im Kleinen immer noch. Vor allem die neuen französischen Entsenderichtlinien bei Arbeiten deutscher Firmen in Frankreich macht Unternehmen und französischen Kunden zu schaffen. Frankreich beharrt hier auf strengen Regelungen, um einheimische Arbeitnehmer vor Lohndumping zu schützen. Auch Sylvain Waserman sprach von absurden Auswirkungen. Bleibt die für das Miteinander so wichtige Verkehrsinfrastruktur. Hier sei Karlsruhe von zentraler Bedeutung für den Austausch zwischen Deutschland und Frankreich. Grenke: „Wir brauchen dringend eine zweite Rheinbrücke. Brücken sind nicht nur für die Pendler wichtig.“ Ebenso wünschenswert sei die Wiedereröffnung des Zugverkehrs über die Wintersdorfer Rheinbrücke nach Straßburg und umgekehrt. „Das wären Fahrten in die richtige Richtung,“

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