Kaiserslautern Zum Rundenstart im Neuland voll motiviert

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Die Schützen des SSV Schopp haben in der vergangenen Wettkampfrunde stark geschossen und es auf diesem Weg geschafft, für ihre jeweiligen Mannschaften eine Startberechtigung in der höchsten Liga zu ergattern. So schießt die erste Mannschaft in der Ersten Bundesliga Süd, die zweite Mannschaft in der Zweiten Bundesliga Süd-West und die dritte Mannschaft in der Oberliga.

„Am 10. Oktober findet der erste Wettkampf der Ersten Bundesliga Süd in der Nähe von München statt. Am 25. Oktober ist dann der Rundenstart für unsere zweite Mannschaft in der Bundesliga Süd-West. Dieser Wettkampf findet dann am Bodensee statt, während erste Mannschaft in Coburg schießt“, so der Trainer des SSV Schopp, Julius Geib. Am 10. Oktober überschneidet sich der Rundenstart für die Erste Bundesliga Süd mit dem DSB-Finale, welches vergleichbar mit dem DFB-Pokalfinale im Fußball ist. „Dort sind wir auch noch mal mit zwei Mannschaften am Start. Dieser Wettkampf findet im Altmühltal statt und es nehmen Mannschaften aus ganz Rheinland-Pfalz daran teil“, erklärte Geib. Eine große organisatorische und logistische Aufgabe also, die auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter des SSV Schopp sowie seine Schützen zukommt. „Insgesamt bestreiten wir mit der Mannschaft der Ersten Bundesliga Süd zwölf Wettkämpfe. Zu jedem finden zeitgleich auch die Wettkämpfe der anderen Mannschaften statt. Der Verein übernimmt, möglich durch Sponsorengelder, Fahrtkosten sowie die Übernachtungen vor Ort. Da wir noch drei Neuzugänge haben, muss man auch noch die Flugkosten rechnen. Unsere zwei jungen Kroaten, die wir erst einmal aufbauen wollen, sind für die Zweite Liga vorgesehen. Unsere Italienerin soll hauptsächlich in der ersten Mannschaft schießen“, so der Vorsitzende des SSV Schopp, Fred Heitzmann. Während eines Wettkampfs darf allerdings nur ein Ausländer pro Mannschaft eingesetzt werden. „Ansonsten haben wir an unseren Mannschaften nicht viel verändert“, so Geib. Die Schützen, die in der Ersten Bundesliga Süd antreten, sind zwischen 18 und 30 Jahren alt. Zweimal pro Woche trainiert die Jugend beim SSV Schopp. Für die Schützen der Ersten und Zweiten Bundesliga findet zusätzlich noch zweimal monatlich ein Training statt. „Wir beobachten, was die Schützen an ihrer Technik verändert haben und lenken dies in die richtige Richtung“, erklärte Geib. Neben dem Klassenerhalt für alle Mannschaften hat sich der SSV Schopp vor allem das Ziel gesetzt, seine Jugend weiter voranzubringen. „Unser Erfolg resultiert aus unserer Jugendarbeit. Schließlich kommt dort in den nächsten Jahren auch der Nachschub her“, erklärte Heitzmann. Er findet es schade, dass der Schießsport, gerade durch die Amokläufe, einen so schlechten Ruf bekommen hat. „Damit solche Katastrophen nicht mehr passieren, legen wir so viel Wert auf die Ausbildung unserer Jugend“, so der Vereinsvorsitzende. „Unsere Gewehre sehen wir als reine Sportgeräte. Um Vorfälle wie die Amokläufe zu verhindern, gibt es Altersbegrenzungen dafür, wer mit welchem Gewehr schießen darf. Einige darf man zum Beispiel erst ab einem Alter ab 18 Jahren benutzen. Unsere Jugend schießt mit einem ungefährlichen Luftgewehr“, betonte Geib. Dass der Schießsport nur ein Schattendasein fristet, obwohl der Deutsche Schützenverband der drittgrößten Sportverband Deutschlands ist, und ein Imageproblem hat, gestaltet die Sponsorensuche für den Schützenverein sehr schwierig. Deutschland ist das einzige Land, in dem es ein Ligasystem für die Sportschützen gibt. „Deswegen wollen auch so viele Ausländer zu uns, denn diese Wettkämpfe stellen einen ganz anderen Stressfaktor dar. Beim Weltcup beispielsweise ist es leise, die Zuschauer unterhalten sich höchstens leise. Bei unseren Bundesligawettkämpfen herrscht eine Stimmung wie in der Westkurve. Mit diesem Lärm muss man erst einmal umgehen können“, erklärte Heitzmann. Die Erste Bundeliga Süd, die den Südteil Deutschlands ab Frankfurt umfasst, gilt als stärkste Gruppe. „Deswegen ist dieses Jahr vorerst unser Ziel, diese Klasse zu erhalten. Wenn unsere erste Mannschaft absteigt, entsteht eine Kettenreaktion, und alle anderen Mannschaften müssen auch absteigen. Alles, was über den Klassenerhalt geht, wäre ein Zugewinn. Man darf schließlich nicht vergessen, dass alle Mannschaften in ihrer jeweiligen Liga neu sind“, sagte Heitzmann. Die beiden Schützen Lara Hasenstab und Kai Wagner freuen sich auf die neue Saison. „Langsam steigt die Spannung“, so der 21-jährige Wagner. „Bis jetzt bin ich noch nicht aufgeregt. Das kommt bei mir immer erst vor dem Wettkampf“, erklärte die 17-jährige Hasenstab. Es ist das erste Jahr, in dem sie auch in der Ersten Bundesliga schießen darf. „Mein Ziel ist es, mein Bestes zu geben und eine gute Saison zu schießen. Hauptsächlich schieße ich in der Zweiten Bundesliga. Zum ersten Kampf der Ersten Mannschaft bei München fahre ich als Ersatz mit. Allerdings hoffe ich, dass ich nicht schießen muss. Zwar weiß ich, dass die Trainer nicht ohne Grund sagen, dass ich dort schießen kann. Aber ich selbst traue mir das noch nicht zu“, erklärte Hasenstab, die zwei- bis dreimal pro Woche trainiert. Ihr älterer Vereinskollege Wagner ist vor kurzem in die Nähe von Stuttgart gezogen, wo er einmal die Woche in einem Schützenverein trainiert. „Ich möchte die Kämpfe gewinnen und einen guten Durchschnitt schießen“, erklärte Wagner. Heimkampf-Termine Die Zweitliga-Mannschaft bestreitet am 28. November ihren Heimkampf, das Erstliga-Team ist am 16. und 17. Januar gefordert. (lhh)

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