Kaiserslautern Zehnkampf mit Spaß als elfter Disziplin

Bogenschießen gehörte auch zu den Disziplinen beim Funsporttag.
Bogenschießen gehörte auch zu den Disziplinen beim Funsporttag.

75 Teilnehmer haben am Sonntag auf der grünen Anlage des Trend- und Funsport Clubs (TFC) in Kaiserslautern den Zehnkampf gemeistert. Kein Hochsprung, kein Sprint, dafür waren Disziplinen wie Seilspringen, Wettnageln oder Wasserbombenschießen gefordert.

Bernd Köppe steigt lachend vom Hüpfball, reibt sich die Oberschenkel. „Das geht ja vielleicht in die Beine“, lautet sein Urteil nach der Disziplin „Hüpfen“. Die Beine sind gleich wieder gefordert. Der Ü60-Mann steht am Sprunggraben, will Punkte beim Standweitsprung sammeln. Zwei kräftige Schwünge mit den Armen und er landet im Sand. Beim Seilspringen versucht es derweil ein Teilnehmer mit Verhandeln. Seilspringen sei schon in der Schule nicht seine Stärke gewesen, lässt er hören. Wahrscheinlich lag es damals an der Lehrerin. An der Station steht Birgit Bernhard, im Alltag Sportlehrerin. Sie weist den zögerlichen Teilnehmer ein, lässt seine Einwürfe nicht gelten. Er greift dann doch zum gelben Seil, hört sich an, was Bernhard ihm rät: „Die Arme weniger bewegen, nur ganz leicht aus dem Handgelenk.“ Und schon kommt so mancher Durchschlag in der gemessenen Minute zustande. 130 Durchschläge pro Minute brauchen die U20-Starter für das Erreichen der Zehn-Punkte-Marke. „Das ist schon eine Herausforderung, aber wer ein bisschen fit ist, schafft das auch“, ist die Sportlehrerin zuversichtlich und wird recht behalten. Gleich am Eingang sitzt Rolf Krietemeyer, der Vorsitzende des TFC, gibt Startkarten aus und plaudert mit den Freunden vernetzter Vereine, die hier vorbeikommen, um dem Zehnkampf die Stirn zu bieten. Gut 900 Mitglieder hat der TFC in seinen Abteilungen, viele trainieren gar nicht auf dem Gelände, sind in Sporthallen unterwegs. „Der Funsportag ist gut für das Miteinander“, ist es Krietemeyer wichtig, den Zusammenhalt im Verein zu stärken. Dass so ein Zehnkampftag die pure Werbung für den TFC ist, das weiß er natürlich auch. Spaß in feuchter Ausführung, den haben gerade zwei Jungs mit ihren Großeltern. Die vier sind beim Wasserbombenschießen am Stand von Andreas Ullrich angekommen, und der Opa hat mit ausgefeilter Liegetechnik die kleine lila Wasserbombe locker gleich beim ersten Mal quer über den Platz bis ins Fußballtor katapultiert. Die Jungs sind vom Opa begeistert. Ob sie das auch schaffen? Ullrich gibt Hilfestellung, motiviert und feuert an. Der Opa bleibt einen Tacken besser, aber die Jugend, die sitzt ihm hier deutlich im Nacken. Mit Frisbee-Golf geht es weiter. Sieht leicht aus, die Scheibe soll schließlich einfach nur in den Korb. Ein paar Ketten wissen das ziemlich gut zu verhindern. „Bei uns zählt der Wille und der Mitmachgeist“, bringt Gisela Allgaier vom TFC das Motto des Tages auf den Punkt und vergibt bereits einen kleinen Punkt fürs Treffen der Kette. Das baut auf und hilft auch gegen das Nichttreffen beim Wurfspiel. Da schüttelt gerade Peter Dreisig den Kopf. Er geht zielstrebig jede Station an, hat beim Bogenschießen gerade gut gepunktet, auch die Kugel beim Kugelstoßen hat sich nicht allzu sehr gewehrt. Aber diese Bohnensäckchen, die besitzen ein Eigenleben, hopsen einfach wieder aus den Ringen raus! Leitergolf funktioniert dafür unerwartet gut. Kurzes Schwingen aus dem Handgelenk, loslassen, und das Seil mit den Kugeln an den Enden schlingt sich elegant um die mittlere Sprosse der Leiter. Da addieren sich wieder ein paar Punkte auf das Konto des Zehnkämpfers, der den Spaßtag ganz in Zivil und ohne sportlichen Dress, dafür aber mit reichlich neuen Erkenntnissen, was die Bewegung und den eigenen Körper angeht, beendete. Spaß haben, sozusagen die elfte Disziplin beim TFC-Zehnkampf, die hat bei allen Teilnehmern locker für die meisten Punkte gesorgt.

x