Kaiserslautern Wortlos in die Kabine

Zweikampfsieger: Morlauterns Joel Dombaxi (links) ist schneller am Ball als Tim Hulsey (SC Idar-Oberstein).
Zweikampfsieger: Morlauterns Joel Dombaxi (links) ist schneller am Ball als Tim Hulsey (SC Idar-Oberstein).

«Kaiserslautern.» Glanzlos, aber solide präsentierte sich der SV Morlautern in seinem dritten Oberligakampf vor heimischem Publikum gegen den Aufsteiger SC Idar-Oberstein. Am Ende setzte er sich minimalistisch mit 1:0 gegen einen harmlosen Gegner durch und verbuchte einen wichtigen Erfolg der Marke Arbeitssieg.

Eigentlich hätte der Trainer der SVM, Karl-Heinz Halter, allen Grund zur Freude gehabt. Hatte sich doch sein Team nach der unglücklichen Auswärtsniederlage beim FV Engers und dem darauffolgenden 0:5 im Pokalspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth ein Erfolgserlebnis bereitet. Doch Halter verspürte offenbar keine Lust, auf der angekündigten Pressekonferenz zu erscheinen. Und auch der Gästecoach Murat Yaser winkte ab und steuerte wortlos nach dem Spiel die Kabine an. Die spannendsten Momente bot die Partie in der Nachspielzeit. So als der defensive Morlauterer Mittelfeldspieler Kelmend Azizi den Ball – kontrolliert oder unkontrolliert, das war die Frage – zurück in den eigenen Strafraum spielte, Keeper Thorsten Hodel die Sache aber nicht als Rückpass interpretierte und zugriff. „Da muss er die Hände vom Ball lassen und mit dem Fuß klären“, bemerkte später der Morlauterer Assistenztrainer Uwe Dengel zu dieser für Aufregung sorgenden Szene, die sich in der fünften Nachspielminute abspielte. Der Schiedsrichter ahndete den Zugriff mit einem indirekten Freistoß im Strafraum. Die um den Sieg ihres Teams bangenden Morlauterer Fans konnten sich aber bald wieder beruhigen. Denn die abschlussschwachen Gäste vermochten diese Ausgleichschance zum 1:1 nicht zu nutzen. Drei Minuten vorher war schon Thiago Reis Viana mit einem Freistoß am glänzend parierenden Morlauterer Schlussmann gescheitert. Hodel brachte die Fäuste an den Ball und lenkte den strammen Schuss am Tor vorbei. In den 45 Minuten vor der Nachspielzeit hatte das Heimteam seine Defensivstärke demonstriert, gegen einen Gegner, dem es an Spielwitz und Zielstrebigkeit mangelte. Der SVM zog seine Fünferabwehrkette auf, die von den beiden Dombaxi-Brüdern Raimundo und Joel flankiert wurde. Zwischen ihnen agierte das kopfballstarke Innenverteidigertrio Andreas Gaebler, Robin Cronauer und Philipp Schwarz. Letzterer bot wieder eine überzeugende Vorstellung. Dass die Morlauterer ihr Tor per Catenaccio sichern und auf Konter lauern konnten, verdankten sie ihrem Kapitän Maurice Roth. Der hatte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit eine unglückliche Abwehraktion der Gäste ausgenutzt und sein Team mit 1:0 in Führung geschossen. Kurz vor dem Spiel waren dem Matchwinner noch zwei Fäden aus der Lippe gezogen worden. Nach dem Sieg über Idar-Oberstein strahlte der Mittelfeldspieler und war mit seinen Gedanken schon beim kommenden Mittwoch. Da erfüllt sich für ihn nämlich ein „Jugendtraum“. Mit dem SV Morlautern bestreitet er im Fritz-Walter-Stadion die Oberligapartie gegen die U23 des 1. FC Kaiserslautern, die in der Tabelle hinter dem SVM rangiert.

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