Kaiserslautern „Wir hätten auch ohne die vielen Fehler nicht gewonnen“

Zeigte Bestleistungen im Reißen, Stoßen und im Zweikampf: Franziska Zott von der KG Kindsbach/Rodalben.
Zeigte Bestleistungen im Reißen, Stoßen und im Zweikampf: Franziska Zott von der KG Kindsbach/Rodalben.

«Rodalben.»Der Erfolg blieb aus, keine Chancen mehr für die KG Kindsbach/Rodalben auf den Vizemeistertitel in der Gewichtheber-Regionalliga. Zu stark präsentierte sich am Samstagabend in der Rodalber VfL-Halle der Aufsteiger KTH Ehrang, der mit Saisonbestleistung mit 391,6:355,2 Kilopunkten vor 30 Zuschauern seine Ambitionen auf den zweiten Rang unterstrich.

„Die Niederlage war vorauszusehen. Meine Prognose im Bereich von 360 Punkten stimmte zwar, doch präsentierte sich der Gegner bärenstark“, sagte KG-Trainer Ludwig Becker. Bereits nach dem anspruchsvollen Reißen lag sein Team unter Einbeziehung der Streichergebnisse mit 132,6:148,8 Punkten in Rückstand. Dazu trugen sechs Fehlversuche der „alten Hasen“ Tobias Wille (92 kg/20,5 Punkte), Waldemar Wiederkehr (105/33,5) und Thomas Donahue (95/34,5) bei, die unter ihren Möglichkeiten blieben. Dabei haderte Wiederkehr, dass er entgegen seiner Einschätzung wegen körperlicher Problemen immer noch nicht auf der Höhe war. Freude bereiteten dagegen die Neuen Franziska Zott (58/26) und David Kim (101/18,1), die jeweils sicher ihre drei Versuche einbrachten und mit Bestleistungen überzeugten. Den stärksten Eindruck hinterließ der rumänische Ex-Junioren-Europameister von 2010 Adrian Ghisoin. Dessen 115 kg brachten Ehrang 41 Punkte in die Mannschaftswertung ein, die durch Stephanie Holz (35), Sarah Kuhn (32,5), Nico Bloch (21) und Ole Oettel (19,3) ergänzt wurden. War es beim Reißen fast ein Kampf auf Augenhöhe, wurden der KG im anschließenden Stoßen trotz der weiteren Steigerungen von Zott und Kim mit 222,6:242,8 Punkten nach Abzug der Streichergebnisse die Grenzen aufgezeigt. Dabei verbesserte die 19-jährige Ex-Hammerwerferin Franziska Zott über 39 Punkte ihren Zweikampf-Bestwert auf 65 Punkte, dem David Kim (42,1/60,2) kaum nachstand. Komplettiert wurde das KG-Ergebnis durch Tobias Wille (38,5/59) und Waldemar Wiederkehr (53,5/87). Mit nur einem gültigen Versuch kam Thomas Donahue auf 49,5 und daher unter dem Strich auf 84, weil er zu hoch einstieg. Wieder überragend Ghisoin, der mit 102 Punkten zum besten Heber des Abends gekürt wurde. In seinem Sog Sarah Kuhn, Stephanie Holz (beide 82), Ole Oettel (63,6) und Nico Bloch (62), so dass der Start-Ziel-Sieg der Moselstädter nie in Gefahr geriet. „Wir konnten mit unserem stärksten Team auftreten, bei dem fast alle mit Bestleistungen überzeugten“, unterstreicht Ehrangs Trainer Theo Kellersch die gute Leistung seiner Truppe, lobt aber auch die KG, die nach seiner Meinung hochmotiviert keinesfalls enttäuschte. Ernst Schäfer, der Vorsitzende des AC Kindsbach und Trainer der KG, fühlte sich in seiner Prognose bestärkt und sagte: „Meine Einschätzung, dass wir kaum eine Chance hatten, ist eingetroffen. Um zu bestehen hatten wir zu viele Fehlversuche im Reißen.“ Lob für den Gegner kam von Marco Walz, dem Abteilungsleiter des AC Kindsbach und Trainer der KG: „Wir hätten vermutlich auch ohne die vielen Fehler nicht gewonnen, da sich Ehrang zu stark präsentierte.“ KAMPFPROTOKOLL KG Kindsbach/Rodalben: Franziska Zott (65,9 kg Körpergewicht) 58 kg Reißen/71 kg Stoßen/129 kg Zweikampf/65 Relativpunkte, Tobias Wille (73,7) 92/110/202/ 59,0, David Kim (82,9) 101/125/226/60,2, Waldemar Wiederkehr (71,5) 105/125/230/87, Thomas Donahue (65,5) 95/110/205/84. Streichergebnis = Lukas Groß (81,8) 87/120/207/43,4 KTH Trier-Ehrang: Sarah Kuhn (53,0) 50/67/117/82, Stephanie Holz (66,4) 68/80/148/82, Nico Bloch (61,9) 75/95/170/62, Ole Oettel (85,7) 105/130/235/63,6, Adrian Ghisoin (76) 115/135/250/102,0. Streichergebnis = Niko Blang (61,9) 95/115/210/47.

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