E-Sport Wiederauflage der e-Stadtmeisterschaft startet

Um ihn geht es, um den Pokal, den die RHEINPFALZ wieder gestiftet hat. Ihn bekommt der eStadtmeister 2022.
Um ihn geht es, um den Pokal, den die RHEINPFALZ wieder gestiftet hat. Ihn bekommt der eStadtmeister 2022.

Die RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft in Kaiserslautern, normalerweise das erste sportliche Highlight im neuen Jahr, fällt auch in diesem Jahr dem Coronavirus zum Opfer. Dennoch müssen die Fußballfans nicht auf den Wettbewerb verzichten. Im vergangenen Jahr war der VfR Kaiserslautern eingesprungen, hatte zum ersten Mal eine eStadtmeisterschaft organisiert. Und die war so erfolgreich, dass es in diesem Jahr von 24. bis 29. Januar eine Wiederauflage des Turniers geben wird.

Die eStadtmeisterschaft kann die normale Stadtmeisterschaft, bei der immer hunderte von Zuschauern in die Barbarossahalle strömen, nicht eins zu eins ersetzen, darin sind sich die Veranstalter einig, aber man hat durch die durchweg positive Resonanz zu der Premierenauflage der eStadtmeisterschaft gemerkt, dass sich die Fußballfans in der Umgebung auch für die Duelle auf dem virtuellen Rasen interessieren. Deshalb war es kaum verwunderlich, als der VfR Kaiserslautern Ende Dezember vermeldete, dass auch im Jahr 2022 eine eStadtmeisterschaft stattfinden wird. „Nachdem klar war, dass die RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft in der Barbarossahalle nicht ausgetragen werden kann, haben wir uns direkt an die Organisation der eStadtmeisterschaft gesetzt, weil wir nicht ohne das Turnier ins Jahr starten wollten“, erklärt der A-Jugend-Trainer der Erbsenberger, Marvin Müller, der wie schon im vergangenen Jahr einen Großteil der Organisation übernommen hat.

Das „e“ in eStadtmeisterschaft bedeutet nichts anderes als elektronische Stadtmeisterschaft. Die Teilnehmer treten also auf ihrer Playstation-Konsole gegeneinander an. Die Teilnehmerzahl ist in diesem Jahr im Vergleich zum vergangenen, wo fast alle Teilnehmer des Hallenturniers auch an der Konsole antraten, etwas gesunken: Von den 15 Teilnehmern aus dem vergangenen Jahr meldeten sich zehn an. Warum es zu diesem Rückgang kommt, obwohl das Turnier von allen Vereinen aus der Stadt so gelobt wurde, erklärt Müller so: „Dadurch, dass man im letzten Jahr wieder auf dem echten Rasen Fußball spielen konnte und nicht nur an der Spielekonsole, ist das Interesse am eSport leider etwas zurückgegangen“, analysiert er und ergänzt: „Trotzdem sind wir voller Vorfreude und froh, dass viele Mannschaften wieder dabei sind. Außerdem freuen wir uns, dass wir dieses Jahr viele neue Partner haben, die sich am Turnier beteiligen, durch die wir noch mehr Preise zur Verfügung stellen können“.

Gruppenauslosung live

Die Organisation fiel dieses Jahr leichter, da der VfR vieles vom letzten Jahr übernehmen konnte. Marvin Müller, Alexander Fahsel und Moritz Nicolay haben dennoch in den letzten Wochen hart dafür gearbeitet, dass die eStadtmeisterschaft nächste Woche starten kann. Marvin Müllers Arbeitszimmer wird wie letztes Jahr zum Streamingzimmer umfunktioniert, damit er zusammen mit Moritz Nicolay, dem Trainer der zweiten Mannschaft der Erbsenberger, die wichtigen Spiele des Turniers live für die Zuschauer auf den Bildschirmen kommentieren und übertragen kann.

Die erste Live-Übertragung findet am Samstagabend um 20 Uhr auf dem vereinsinternen YouTube-Kanal „erbseTV“ statt, wenn die Gruppen für die virtuelle Stadtmeisterschaft ausgelost werden. Anders als im letzten Jahr, gibt es dieses Jahr statt vier Gruppen nur zwei Gruppen à fünf Mannschaften. Jede Mannschaft tritt in einem Hin- und Rückspiel gegen die Teams aus der eigenen Gruppe an, und die drei Bestplatzierten aus jeder Gruppe ziehen in die Zwischenrunde ein. Dort werden dann zwei Dreiergruppen gebildet, von denen der Erste und der Zweite ins Halbfinale einziehen.

Kapitän im Einsatz

Aber bis dorthin ist es ein langer Weg für die zehn Teilnehmer, die seit Tagen für das Event trainieren. „Wir bedanken uns beim VfR Kaiserslautern für die tolle Organisation und die Einladung zum Turnier und freuen uns, dass es jetzt endlich losgeht und wir uns wieder mit den anderen Mannschaften aus der Umgebung messen können“, erzählt Florian Packheiser, der Kapitän der aufgestellten Mannschaft der TSG Kaiserslautern. Jeder Teilnehmer musste einen Kapitän auswählen, der dann ab Montag mit den anderen Mannschaften in Kontakt tritt und einen Termin für die Spiele der Vorrunde vereinbart. Denn jedes Team kann frei entscheiden, wann es seine Spiele innerhalb des Zeitraums von Montag bis Freitag austrägt. Nach den Partien schickt der Kapitän ein Bild vom Spielergebnis über die Kommunikationsplattform „Discord“ an die Turnierleitung. Die Ergebnisse der Spiele sind für alle Interessierten auf fussball.de abrufbar und werden täglich aktualisiert.

Die Spielregeln

Die Spiele werden in der neuesten Version der FIFA-Reihe „FIFA22“ auf der Playstation ausgetragen. Es wird im ProClubs-Modus gespielt. Man spielt mit seinen Freunden zusammen, aber jeder steuert nur einen Spieler, den er sich vorher selbst erstellt hat. In diesem Modus ist es wichtig, dass man als Team funktioniert und viel miteinander kommuniziert. Einen einzigen guten FIFA-Spieler in den eigenen Reihen zu haben, reicht nicht, um zu gewinnen, da nicht die Mannschaft mit den besseren Einzelspielern gewinnt, sondern die, die eine Einheit bildet. Wenn sich zum Beispiel nur sieben Spieler einer Mannschaft für die eStadtmeisterschaft angemeldet haben, ist das kein Problem, denn die restlichen vier Spieler, die zu einem vollständigen Elf-gegen-Elf fehlen, werden vom Computer gespielt.

FCK will Titel verteidigen

Der Titelverteidiger ist in diesem Jahr natürlich auch wieder dabei: der 1. FC Kaiserslautern. In einem packenden Duell gegen den Ausrichter VfR Kaiserslautern hatten die Roten Teufel im vergangenen Jahr am Ende knapp die Nase vorn. Auch dieses Jahr ist der FCK wieder einer der großen Favoriten auf den Titel, da er durch die gegründete eSport-Abteilung einige Topspieler in seinen Reihen hat, die den Unterschied ausmachen können. Aber im eSport ist alles möglich, weshalb eine genaue Prognose wohl erst nach der Vorrunde möglich ist, wenn alle Teams ihr Können an der Konsole gezeigt haben. „Unser Ziel ist es erst einmal, die Zwischenrunde zu erreichen und dann sehen wir weiter“, fasst Florian Packheiser die Erwartungen der TSG zusammen.

Spannung ist auf jeden Fall garantiert, wenn in den nächsten Tagen die Fußballer ihr Können an der Konsole unter Beweis stellen. Nach der toll gemeisterten Organisation des VfR, liegt es jetzt an den teilnehmenden Vereinen und den interessierten Fußballfans, die eStadtmeisterschaft wieder zu einem großen Erfolg zu machen.

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