Kaiserslautern Wie geht es mit dem Projekt Modell-Kommune weiter?

Lange hatte sich Kaiserslautern erfolgreich gegen die bundesweite Tendenz der steigenden Infiziertenzahlen gestemmt und eine Inzidenz von unter 50 aufgewiesen. Seit Ende vergangener Woche ist jedoch Schluss damit – und damit muss sich die Stadt in Geduld üben, ob sie als Modellkommune von der Landesregierung anerkannt wird. „Ausschlaggebend ist der Inzidenzwert zum Tag der Entscheidung und nicht der Bewerbung“, bringt es Oberbürgermeister Klaus Weichel auf den Punkt.

Seit einer Woche ist die Bewerbung raus, in der die Stadt ihr Konzept vorgestellt hat, aufgrund von Testungen mehr Lockerungen zu ermöglichen. Doch begraben ist das Projekt – das Martin Verlage (KL-digital GmbH), Kulturreferatsleiter Christoph Dammann und WFK-Geschäftsführer Stefan Weiler erarbeitet haben – aufgrund der gestiegenen Inzidenz noch lange nicht, machen sie deutlich. „Es ist nicht für die Schublade, sondern kann auch später für Öffnungsschritte verwendet werden“, sagt Verlage und nennt als Beispiel die Phase, in der vielleicht „30, 40 Prozent der Bevölkerung geimpft sind und man dann Geimpften sowie Getesteten mehr ermöglichen kann“. Auch Weichel hat einen konkreten Bereich für die Anwendung vor Augen: „Auf die Bäderöffnung ist es übertragbar.“ Denn wenn im Sommer „die 15- bis 55-Jährigen, die alle noch nicht geimpft sind, im Bad aufeinander treffen“, dann gehe dies nicht ohne Testungen. Zumal schon jetzt Zweidrittel der Fälle auf die hochansteckende britische Mutante fallen.

Dass das Projekt „Modell-Kommune“ nicht beerdigt ist, macht er auch damit deutlich, dass „das Konzept ständig weiterentwickelt wird“. Das Programm Sormas wird laut Weichel ohnehin erst Ende April im Gesundheitsamt etabliert sein, und die Luca-App, die vom Land eingeführt werden soll, ist auch noch nicht soweit. Zwar könne man auch mit Testnachweisen auf Papier öffnen, „doch die Kontaktnachverfolgung ist dann für das Gesundheitsamt nicht zu leisten“. Denn das Konzept beruhe auf den Säulen Kontrolle durchs Ordnungsamt, Testen, Meldungen ans Gesundheitsamt und Nachverfolgung.

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