Betze-Geflüster Wie Fans Fans helfen und von Norbert Thines inspiriert wurden

Spendenübergabe im NLZ (von links): Frieder Mathis und Mandy Stuke vom Fanclub „Wir sind Betze“, FCK-Vorstandsmitglied Gero Scir
Spendenübergabe im NLZ (von links): Frieder Mathis und Mandy Stuke vom Fanclub »Wir sind Betze«, FCK-Vorstandsmitglied Gero Scira, Erich Nemeth vom Fanbeirat und Christian Schlarb, Referent für Organisation und Administration im NLZ.

Auf dem Tisch im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Roten Teufel steht ein Adventskranz. Ein Grüppchen fröhlich dreinblickender Menschen mit FCK-Mundschutz versammelt sich dort, dann werden Geschenke verteilt, die die Talentschmiede gerade dringend braucht. 5000 Euro gibt es an jenem Nachmittag – für ein Zelt, das dem FCK helfen soll, begabten Fußballnachwuchs zu finden. Es ist eine von einer ganzen Reihe von Spendenaktionen, die in diesen Tagen laufen und eins gemeinsam haben: FCK-Fans tun was für den guten Zweck.

Shirts und Jacken verkauft

In dem Fall ging es um ein Zelt für die jungen Fußballer, die beim Nachwuchscamp der Roten Teufel über den Fröhnerhof flitzen und unter denen es immer wieder das ein oder andere hoffnungsvolle Nachwuchstalent zu entdecken gibt. Beim letzten Camp im Oktober hatte der Sturm das große Dach zerstört, unter dem sich alle zum Essen versammeln.

Der Fanclub „Wir sind Betze“, der das NLZ regelmäßig unterstützt, übergab Christian Schlarb vom NLZ und Gero Scira vom Vorstand des e. V. einen Scheck über 5000 Euro – Geld, das der Fanclub unter anderem mit dem Verkauf von Shirts und Jacken an Fanclub-Mitglieder eingenommen hat. 450 Stück hat er an den Fan gebracht, 3500 Euro sind so zusammengekommen. Der Rest stammt aus weiteren Aktionen der Facebookgruppe „Wir sind Betze - FCK ein Leben lang“, die unter anderem Aufkleber und Pins verkauft hat, um ihren FCK zu unterstützen.

Nachwuchs für die Profis

Dass das Geld ins NLZ fließen soll, war für die Gruppe von Anfang an klar. „Unser Ziel ist es, die Jugend zu fördern, damit der ein oder andere zu den Profis kommt und wir damit Erfolg haben“, lautet die einfache Rechnung von Gründer Frieder Mathis. Mit Hilfe der Fans wurden inzwischen unter anderem der Fitnessraum ausgebaut und Tornetze für den Kunstrasenplatz angeschafft. Dass das Geld jetzt für die Jugendcamps verwendet werden soll, die ab März wieder geplant sind, sei ideal, so Mathis.

Übergabe am Stadion

Wenige Tage später fuhr der FCK-Fan wieder gen Lautern zur nächsten Spendenübergabe: den Erlös der Versteigerungsaktion auf der Facebookseite, die hohe Wellen geschlagen hatte. Die Idee war einfach: Fans stellten FCK-Utensilien zur Verfügung, andere Fans ersteigerten sie. Das Geld wurde gesammelt und sollte in zwei soziale Projekte fließen: „Menschen helfen Menschen“ von Manfred Blauth alias DJ Freddy, das den Wünschewagen unterstützt, der Schwerkranken einen letzten Wunsch erfüllt, und die Betze-Engel. Die zweite Organisation, die 50 Prozent der Spenden bekommen sollte, ist „Lautern hilft Lautern“, von Sibel Lopez ins Leben gerufen, zur Unterstützung von Hilfsbedürftigen, vor allem Kindern und Familien. Was dann dabei rauskam, überwältigte Mathis: „Es war klasse, was die Leute uns zur Verfügung gestellt haben.“

Der Feuerkelch

Da waren zum Teil selbst gebastelte FCK-Utensilien dabei, beleuchtete Spiegel, Trikots, Fritz-Walter-Briefmarken mit Ersttagsstempel. Und es kam so viel Nachschub, dass die Aktion verlängert wurde. Kurz vor Schluss bekam er zum Beispiel noch einen Feuerkelch mit FCK- und Wir-sind-Betze-Logo. Der wechselte für 275 Euro den Besitzer. 4700 Euro kamen am Ende zusammen, die je zur Hälfte an die beiden Organisationen gingen. „Den Gedanken, nicht nur den FCK zu unterstützen, sondern sozial aktiv zu sein, haben wir von Norbert Thines in die Wiege gelegt bekommen“, sagt Mathis, dem es wichtig ist, Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht. Inzwischen floss so einiges Geld in soziale Projekte. 2020 waren es 5000 Euro für die Betze-Engel, 5000 fürs NLZ, jetzt die fast 5000 für die beiden Institutionen.

Neuer Anstrich

FCK-Fotograf Michael Schmitt, der gerade wieder eine der Spendenübergaben auf dem Fröhnerhof fotografiert, kennt Mathis nur zu gut, findet die Aktion gut und schmiedet zusammen mit Christian Schlarb vom NLZ Pläne, wo auch er Gutes tun kann. Er hat dafür Bildbände mit FCK-Fotos verkauft und versteigert gerade zwei Mannschaftsfotos auf Leinwand mit Unterschriften. „Das Haus hier könnte dringend einen Anstrich brauchen, und der Treppenaufgang ist baufällig“, sagt Schlarb mit Blick auf das Gebäude, in dem Ilses Bistro und der Kraftraum untergebracht sind. Schmitt nickt und verspricht Hilfe.

Christbaum vom Betze

Und Mathis muss weiterziehen. Er muss noch ein paar Fanutensilien, die ersteigert wurden, zur Post bringen. Von der nächsten Aktion, die Geld für die Betze-Engel einbringen soll, hat er zwar gehört und findet sie gut, aber er wird sie mal ausnahmsweise nicht unterstützen: Diesen Samstag und Sonntag gibt es auf dem Parkplatz am Stadion Christbäume, die Geld für den guten Zweck in die Kasse spülen sollen. Ideengeber ist ein Familienbetrieb aus dem Odenwald, der Weihnachtsbäume verkauft und angeboten hat, für jeden Baum, der am Stadion den Besitzer wechselt, 5 Euro an die Betze-Engel zu spenden. Klingt gut, findet Mathis, aber er wird mal ausnahmsweise nicht zum Betze fahren. Seine FCK-Weihnachtskugeln hängen seit Jahren an einem künstlichen Baum.

Totalschaden: Der Sturm hat das Zelt auf dem Fröhnerhof unbrauchbar gemacht.
Totalschaden: Der Sturm hat das Zelt auf dem Fröhnerhof unbrauchbar gemacht.
Sportredakteurin Maria Huber.
Sportredakteurin Maria Huber.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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