Kaiserslautern Westpfalz-Klinikum ist jetzt ein Onkologisches Zentrum

Blick auf den Kräutergarten im Westpfalz-Klinikum.
Blick auf den Kräutergarten im Westpfalz-Klinikum.

Das Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern ist als Onkologisches Zentrum zertifiziert. Damit wird eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen mit Krebserkrankungen beschäftigten Kliniken innerhalb des Unternehmens attestiert. Vorausgegangen war ein monatelanger Prüfprozess.

In Rheinland-Pfalz sind mit dem Siegel der Zertifizierungsgesellschaft OnkoZert der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) Kliniken in Ludwigshafen, Speyer, Mainz und Trier ausgezeichnet, ist im Jahresbericht der Onkologischen Zentren 2022 nachzulesen. Seit kurzem auch das Westpfalz-Klinikum. „Diese Zertifizierung ist eine große Teamleistung“, sagt Thorsten Hemmer, Geschäftsführer des Krankenhauses: „Wir setzen damit unseren Weg der Zentren-Bildung fort, um unseren Patienten die beste Behandlungsqualität anbieten zu können.“

Gerhard Held leitet das Zentrum gemeinsam mit Christian Mönch, dem Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. Held ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 1 mit dem Schwerpunkt internistische Onkologie, und er zeigt sich „stolz auf die Auszeichnung, die bestätigt, dass wir bei der Behandlung von Krebserkrankungen hohe fachliche, technische und organisatorische Standards erfüllen“. Die Zertifizierung komme den Patienten zugute, betont Held.

Ziel: Versorgung von Krebspatienten verbessern

In Deutschland erkranken laut Klinikum jährlich ungefähr 500.000 Menschen an Krebs. „Bei bösartigen Erkrankungen des Verdauungstraktes sowie des hinteren Bauchraums sind wir mit unserem Viszeralonkologischen Zentrum bereits seit vielen Jahren ein kompetenter Ansprechpartner“, erklärt Mönch. Darüber hinaus verfügt das Krankenhaus über ein Brustzentrum und ein Zentrum für Lymphome und Leukämien. Zusätzlich wird es Prostatakrebszentrum sowie Kopf-Hals-Tumorzentrum, was das gegründete Onkologische Zentrum abrunde.

Mit der Zertifizierung als Onkologischen Zentrum stelle sich das Westpfalz-Klinikum breiter auf: Ziel sei es, die gesamte Versorgung von Tumorpatienten in der Region durch Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation zu verbessern. „Ohne die technischen Innovationen der vergangenen fünf Jahre wäre das nicht gegangen“, so Mönch.

Regelmäßige, fachübergreifende Tumorkonferenzen

Einen Beitrag für das Onkologische Zentrum leiste auch Philippe Federspil, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Mit seiner Expertise in plastischer onkologischer Chirurgie helfe er Patienten nach großen Operationen im Gesichtsbereich, ein normales Leben führen zu können.

Wichtiger Bestandteil des Onkologischen Zentrums sind die regelmäßig stattfindenden sogenannten Tumorkonferenzen. In diesen Gesprächsrunden besprechen Onkologen, Radiologen und Pathologen gemeinsam mit den Chirurgen aus verschiedenen Fachrichtungen Krankheitsverläufe, sichten Röntgenbilder und erarbeiten individuelle Therapievorschläge für Menschen, die an Krebs erkrankt sind.

Zertifizierung nach hohen Qualitätskriterien

„Eine frühzeitige Diagnose und moderne Behandlungsmöglichkeiten sind essenziell, um die Lebenserwartung der Betroffenen zu erhöhen. Gleichfalls führte die Etablierung der robotischen Chirurgie in der Viszeralchirurgie und in der Urologie zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten“, erläutert Hagen Loertzer, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie.

Für das Erreichen des deutschlandweit anerkannten Zertifikats „Onkologisches Zentrum“ müssen strenge fachliche, technische und organisatorische Anforderungen erfüllt werden, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums. Dazu zählten unter anderem: eine streng definierte Mindestmenge an behandelten Patientenfällen, ein strukturiertes Qualitätsmanagement, wöchentliche Tumorkonferenzen, interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Fachbereiche, Beratung der Patienten durch den Sozialdienst, Betreuung durch onkologische Fachpflegekräfte, regelmäßige Fort- und Weiterbildungen. Zertifizierte Zentren unterziehen sich in regelmäßigen Abständen freiwillig der strengen Qualitätskontrolle.

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