Kaiserslautern Wenn nötig, wird das Pfalzklinikum in Kaiserslautern zum Corona-Notkrankenhaus

Im Pfalzklinikum könnten Corona-Patienten überwacht und behandelt werden – falls die Kapazitäten des Westpfalz-Klinikums nicht a
Im Pfalzklinikum könnten Corona-Patienten überwacht und behandelt werden – falls die Kapazitäten des Westpfalz-Klinikums nicht ausreichen.

Überfüllte Intensivstationen und wegen der Corona-Pandemie auch sonst kein Bett mehr frei? Noch ist das Westpfalz-Klinikum davon weit entfernt. Doch das kann sich schnell ändern. Am Dienstag ist die Planung für ein sogenanntes Notkrankenhaus in Kaiserslautern vorgestellt worden: Wenn es hart auf hart kommt, hilft das Pfalzklinikum mit.

Neun Corona-Patienten werden derzeit – Stand Mittwoch – im Westpfalz-Klinikum behandelt. Sechs von ihnen auf Intensivstation, drei auf der Isolationsstation. Noch sind Kapazitäten da, doch das kann sich ändern. Für den Fall, dass das Westpfalz-Klinikum im Laufe der kommenden Tage und Wochen standortübergreifend – neben Kaiserslautern sind das Kusel, Kirchheimbolanden und Rockenhausen – an seine Kapazitätsgrenzen stoßen sollte, ist eine Absprache mit dem Pfalzklinikum für ein „Notkrankenhaus“ getroffen worden.

Geschäftsführung und Einrichtungsleitung der nahe gelegenen Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Pfalzklinikums haben den Nachbarn ihre Unterstützung zugesagt: Im Notfall steht im Pfalzklinikum in der Albert-Schweitzer-Straße in Kaiserslautern eine Station für Menschen mit leichten internistischen Problemen zur Verfügung – inklusive Pflegepersonal. Gerade einmal einen Steinwurf vom Westpfalz-Klinikum entfernt.

Darüber hinaus teilte Pfalzklinikums-Geschäftsführer Paul Bomke mit, dass kurzfristig weitere Kapazitäten geschaffen werden könnten: „Es ist für uns selbstverständlich, dass wir in dieser Situation, die für uns alle sehr herausfordernd ist, mit unseren Möglichkeiten – räumlich sowie personell – helfen.“ Bomkes Kollege vom Westpfalz-Klinikum, Peter Förster, ist erfreut: „Das Pfalzklinikum ist uns schon seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner. Wir sind dem Pfalzklinikum sehr dankbar für seine Bereitschaft, uns in dieser Krise tatkräftig zu unterstützen und nehmen das Angebot bei Bedarf gerne an.“

Derzeit ist das Westpfalz-Klinikum mit einer Auslastung von rund 45 Prozent jedoch weit von einer Bettenknappheit entfernt. Wie berichtet, hatte das Krankenhaus frühzeitig alle planbaren Untersuchungen verschoben, um selbst Kapazitäten für die Behandlung von Covid-19-Patienten vorzuhalten. „Wir hoffen, dass wir diese Kapazitäten gar nicht erst in Anspruch nehmen müssen. Die Zahlen in der Westpfalz bestätigen, dass die getroffenen Entscheidungen richtig waren“, so Förster.

Ende März war noch ein Notkrankenhaus im Hohenstaufen-Gymnasium unter städtischer Regie im Gespräch, Feldbetten waren schon in die Schule transportiert worden. Doch dann kam, das erläuterte Oberbürgermeister Klaus Weichel im RHEINPFALZ-Interview, ein Schreiben des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums, dass das Westpfalz-Klinikum für ein Ersatzkrankenhaus und dessen Betrieb zuständig ist. Dem Vernehmen nach sind die Feldbetten bereits wieder abgeholt.

Das Referat Feuerwehr- und Katastrophenschutz stehe weiterhin bereit, sagte der zuständige Dezernent Peter Kiefer auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Wenn das Westpfalz-Klinikum sagt, wir brauchen euch, stehen wir Gewehr bei Fuß“. Überhaupt stehe man ständig in Kontakt, beispielsweise jeden Dienstagvormittag zur Wochenbesprechung, an der unter anderem hochrangige Vertreter der Kreis- und der Stadtverwaltung, des Gesundheitsamts und des Westpfalz-Klinikums beteiligt sind.

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