Kaiserslautern Weilerbacher CDU-Bürgermeisterin will Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern werden

Will vom Weilerbacher ins Lauterer Rathaus: Anja Pfeiffer.
Will vom Weilerbacher ins Lauterer Rathaus: Anja Pfeiffer.

Die Weilerbacher Christdemokratin Anja Pfeiffer kandidiert für den vakanten Beigeordnetenposten der Stadt Kaiserslautern. Die CDU-Stadtratsfraktion entschied sich einstimmig für die 41-Jährige. Die Grünen wollen keinen eigenen Kandidaten aufstellen.

Die 41-Jährige ist noch Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Weilerbach. Sie hatte den Posten als 25-Jährige 2005 angetreten und wurde acht Jahre später im Amt bestätigt. Bei ihrer dritten Kandidatur musste sie sich jedoch Ende April dem SPD-Herausforderer geschlagen geben. Ihre Amtszeit in der VG Weilerbach endet Mitte Dezember. Am 8. Juni wählt der Stadtrat die Nachfolge von Joachim Färber (Grüne) fürs Dezernat Soziales, Schulen und Jugend.

„Wir haben in der Fraktion den einstimmigen Beschluss für Frau Pfeiffer gefasst“, sagt CDU-Fraktionschef Michael Littig. Zwar habe es „viele gute Leute“ gegeben, aber niemand sei so geeignet für den Posten wie Pfeiffer: „Sie hat nicht nur Verwaltungs- und Führungserfahrung, sondern auch in der Kommunalpolitik. Und zwar 16 Jahre. Da ist es fast schon ein Glück, dass so jemand jetzt frei wird.“

Pfeiffer: Möglicher Amtsantritt steht noch nicht fest

Pfeiffer gehe „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Sie sei dankbar, dass sie in der Verbandsgemeinde vieles bewegen durfte und blicke „positiv in die Zukunft mit einer neuen Aufgabe“. Ob sie im Fall einer Wahl bis Dezember in Weilerbach bleibe, müsse man nach dem 8. Juni sehen.

Die Weilerbacherin hat sich nicht nur der CDU, sondern auch den Grünen, der FWG und am Donnerstagabend der FDP vorgestellt.

FDP-Fraktionschefin Brigitta Röthig-Wentz macht vor diesem Treffen deutlich, dass die Liberalen dafür plädieren, die Stelle gar nicht neu zu besetzen. „Die letzten eineinhalb Jahre haben gezeigt, dass es ohne dritten Beigeordneten geht.“ Die Verwaltung brauche mehr fachkompetente Leute in den unteren Ebenen statt mehr politische Beamte in der Führung.

Grüne: Mehrheitsverhältnisse im Stadtvorstand abbilden

Die Grünen-Fraktionsspitze aus Tobias Wiesemann und Lea Siegfried kündigt an, dass ihre Fraktion keinen Kandidaten stellen wolle. „Die CDU ist die zweitgrößte Fraktion, und der Stadtvorstand soll die Mehrheitsverhältnisse abbilden“, sagt Wiesemann. Er kenne Pfeiffer nicht persönlich, aber „aus grüner Sicht hat sie keine schlechte Politik gemacht“. Siegfried hat von der Vorstellung den Eindruck, „sie arbeitet sehr professionell, war vorbereitet und hat den Koalitionsvertrag genau gelesen“. Man habe aber auch kritische Stimmen über Pfeiffer gehört, darunter „dass sie persönlich nicht immer ganz einfach sei, oder für eine Sache brennt, die sie befürwortet, es ihr aber schwer falle, über den Schatten zu springen, wenn sie nicht so überzeugt ist“. Pfeiffer sei wohl niemand, der „die Herzen im ersten Anlauf gewinnt“, aber die Sachkompetenz sei wichtiger.

Gabriele Wollenweber (FWG) kenne Pfeiffer von ein paar Treffen und Gesprächen am Rande. „Sie arbeitet sehr stringent, setzt sich Ziele und verfolgt sie“, ist ihr Eindruck. Auch für die FWG ist Pfeiffers Verwaltungs- und kommunalpolitische Erfahrung ausschlaggebend.

SPD: Grüner Kandidat hätte unsere Unterstützung

Mit der SPD stehe aus Zeitgründen wohl erst Anfang Juni ein Treffen an, teilt SPD-Chef Andreas Rahm mit. Er sei „total verwundert“, dass die Grünen auf den bisher grün besetzten Posten verzichten wollen und fragt sich, „wie sie das der Basis erklären wollen“. Bei der CDU verstehe er nicht, warum sie niemanden aus der Stadt gefunden haben, zudem sei Pfeiffer „nach der Abwahl nicht gerade gestärkt“. Auch nach Gesprächen mit Ortsbürgermeistern in der VG Weilerbach sei seine Aussicht auf eine SPD-Unterstützung eher negativ. „Wenn die Grünen jedoch einen eigenen Kandidaten aufstellen würden, hätten sie sehr wahrscheinlich unsere Unterstützung.“

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