Stadtleben Wasserschaden am Pfalztheater: Daniel Böhm hofft auf eine schnelle Rückkehr auf die Bühne
Der Schock hat ihn nicht nur als Mitglied des Interimsdirektoriums buchstäblich vom Hocker gehauen. In seinen 20 Jahren als Bariton am Pfalztheater hat Böhm Vergleichbares nicht erlebt. „Ich bin noch immer im Schockzustand“ gestand er. Ausgerechnet jetzt, wo wieder so viel Publikum sein Theater erleben wolle: die vielen Kinder, die Märchen, Weihnachten, das ausverkaufte Weihnachtskonzert! Die erste Kindergruppe für „Peterchens Mondfahrt“ hatte am Montag bereits im Foyer gestanden, als das Chaos seinen Anfang nahm. Sie wurden nach Hause geschickt.
Mitglied im Krisenstab
„Das war gefühlt wie eine Naturgewalt“, beschreibt Böhm. Richtig begeistert hat ihn, wie alle Kollegen, die an dem Morgen bereits im Haus waren, angepackt hatten. Wenigstens stünden im Augenblick keine Proben an. Als Mitglied im Krisenstab mit Technikern von Stadt, Bezirksverband und der Feuerwehr eilt Böhm zurzeit von Sitzung zu Sitzung, wissend, dass zunächst alles trocknen müsse. Wasser und Strom zusammen seien eine heikle Sache, auch mit Blick auf die Sicherheit der Mitarbeiter.
Das Haus stehe unter Schock, alle hätten gedacht, dass es jetzt wieder weitergehe, so Böhm. Das Haus habe aber auch reagiert und getan was möglich war. So seien Requisiten, die für den „Sunset Boulevard“ und „Woyzeck“ in der Nebenbühne lagerten herausgeholt worden. Instrumente die im Stimmzimmer bereit standen, müssten noch überprüft werden.
Publikum wird auf dem Laufenden gehalten
Für die nächste Zeit hat Böhm sich vorgenommen, die Ruhe zu bewahren und Schritt für Schritt voranzugehen: Die stille Hoffnung, dass das Pfalztheater doch an Weihnachten spielen kann, hat sich am Mittwochabend zerschlagen.