Ortsvorsteher im Gespräch Was 2022 in Siegelbach ansteht: vom Waldkindergarten bis zur Urnenwand

Der Siegelbacher Ortsvorsteher Gerd Hach freut sich über Spielgeräte-Spenden. Jetzt müssten die Planer im Rathaus liefern, sagt
Der Siegelbacher Ortsvorsteher Gerd Hach freut sich über Spielgeräte-Spenden. Jetzt müssten die Planer im Rathaus liefern, sagt er. Auf der Fläche des Beachvolleyball-Feldes soll ein Klettergerüst aufgestellt werden

Wenn 2022 in Siegelbach der Waldkindergarten öffnet, dann stehen im Stadtteil nicht nur weitere 40 Plätze für die Betreuung von Vorschulkindern zur Verfügung. Dann sieht Ortsvorsteher Gerd Hach auch seinen größten Wunsch für das noch junge Jahr erfüllt. Doch es gibt noch weitere Wünsche und viel zu tun – vor allem für die Planer im Rathaus.

Die für die Einrichtung erforderlichen Baucontainer seien im Dezember bestellt worden, so Hach. Nach einigen zeitlichen Verzögerungen rechnet er jetzt mit der Inbetriebnahme der Kita durch die örtliche Jugend- und Familienhilfe „Meilenstein“ im Frühjahr, spätestens im Sommer. Das Thema Kinderbetreuung treibt Hach schon seit Jahren um – denn im Baugebiet des Stadtteils lassen sich naturgemäß meist junge Familien mit kleinen Kindern nieder.

Die Sanierung des Dorfplatzes ist ein weiteres Thema, das den Ortsvorsteher schon länger begleitet. „Nach sechs bis sieben Jahren sollte das Projekt endlich in Angriff genommen werden“, findet Hach. Etliche Gutachten seien bereits eingeholt. Doch in der Abarbeitung der Wünsche aus dem Ortsbeirat sei das Grünflächenamt bislang allerdings sehr zurückhaltend.

Vorschlag: Gemeindearbeiter für mehrere Stadtteile

Eine Urnenwand für den Friedhof, für die er immer wieder Anfragen von Bürgern erhalte, gehört für den Ortsvorsteher ebenso zu den unerledigten Aufgaben wie die Sauberkeit und Pflege der Grünflächen im Ort. Ein Pflegekatalog für den Stadtteil sei zwar erstellt, nur halte sich die Natur nicht unbedingt daran. Für ein Naherholungsgebiet mit Zoo und zahlreichen Besuchern von außerhalb sei der aktuelle Zustand nicht gerade ein Aushängeschild.

Hach beklagt auch, dass das Klettergerüst, welches der örtliche Verein zur Förderung von Kerwe, Kultur und Jugend (KKJ) für den Spielplatz Geiersberg finanziert und bereitgestellt hat, dort bisher nicht aufgestellt werden kann. Die Planung seitens des Grünflächenamts stehe noch aus. Dasselbe gelte für ein Spielgerät, welches die Stadtwerke für die Sandstraße spenden wollten. „Wir kommen da nicht weiter“, ist der Ortsvorsteher wenig begeistert.

Dasselbe gilt für seinen Vorschlag an die Stadt, für zwei oder drei Stadtteile einen gemeinsamen Gemeindearbeiter einzustellen, der kleinere Reparaturarbeiten direkt übernehmen könne. Im Erfenbacher Wertstoffhof sei Platz für die Unterbringung des dafür notwendigen Werkzeugs. Hach wünsche sich einfach, dass für die Bürger erkennbar ist, dass etwas in ihrem Stadtteil passiert. Bisher sei da aber leider keine Reaktion seitens der Stadtverwaltung gekommen.

Appell an die Neubürger: Lokale Geschäfte nutzen

Im Zusammenhang mit dem Straßenausbau im Rahmen wiederkehrender Beiträge ist der Ortsvorsteher froh, dass mit den Arbeiten im vergangenen Jahr in Siegelbach endlich begonnen wurde. Beiträge seitens der Bürger würden schließlich seit 2019 bezahlt. Jetzt hofft Hach, dass es auch bei den weiteren vier Straßen, für die teils Vollausbau, teils Sanierung der Straßendecken beschlossen sei, zügig vorangeht.

Einzelne, nicht behindertengerechte Ecken wie der Zugang vom Parkplatz zum Naherholungsgebiet im Ort hat Hach ebenfalls im Blick. Er kann sich vorstellen, dass wenigstens jedes Jahr ein Projekt in Angriff genommen werden kann.

Von den Neubürgern Siegelbachs, die sich nach und nach in den Neubaugebieten ansiedeln, wünscht sich Ortsvorsteher Gerd Hach, dass sie auch die örtliche Infrastruktur nutzen, und warnt: „Wenn Geschäfte und andere Einrichtungen erst einmal geschlossen sind, ist es zu spät.“ Ansonsten könnten sich alle Bürger mit Lob, Tadel und Vorschlägen an den Ortsvorsteher werden.

Bürger befragt: Und was meinen Sie, Gabi Käfer?

„In Siegelbach zu wohnen ist richtig schön“, findet Gabi Käfer, stellvertretende Vorsitzende des örtlichen Gesangvereins. In Siegelbach geboren und nach zeitweiliger Abwesenheit dorthin zurückgekehrt, weiß sie, was sie hier hält: „Der Zusammenhalt im Ort, die Angebote der Vereine“, zählt sie auf und hebt dabei das Engagement des KKJ ganz besonders hervor. Mitglieder des Fördervereins für Kerwe, Kultur und Jugend hätten im vergangenen Jahr zum Beispiel für Weihnachtsbäume im Ort gesorgt und hätten auch älteren Leuten angeboten, für sie einkaufen zu gehen. In Siegelbach seien die Einkaufsmöglichkeiten etwas eingeschränkt, vor allem in Corona-Zeiten, räumt die Bürgerin ein.

Aber austoben könnten sich die Bürger in ihrem Stadtteil definitiv, findet Gabi Käfer. Sie könnten in Vereinen singen, turnen und sich im kulturellen und sozialen Bereich engagieren. Allerdings habe Corona auch hier vieles aufs Eis gelegt, räumt sie ein. Käfer selbst engagiert sich neben dem Gesangverein noch im Vorstand des Sterbevereins und nutzt – sofern wieder möglich – das Feiermausfest und die Kerwe ebenso wie die Theaterstücke, die von der KKJ angeboten werden.

Ein Lob hat die Siegelbacherin noch für das Engagement von Gerd Hach parat: „Der Ortsvorsteher macht viel für den Ort, ist engagiert und setzt sich ein für die Leute, soweit es in seiner Macht steht.“

Gabi Käfer fühlt sich in ihrem Wohnort wohl und engagiert sich in gleich mehreren Vereinen.
Gabi Käfer fühlt sich in ihrem Wohnort wohl und engagiert sich in gleich mehreren Vereinen.
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