Kaiserslautern Von Bismarck über Riester bis zu Nahles

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Dicke rote Pfeile zeigen seit Montag in der Kaiserslauterer Geschäftsstelle der Deutschen Rentenversicherung den Weg zur Ausstellung „125 Jahre Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz“. Ein kleiner Teil ist im ersten, der größere im dritten Stock zu sehen. Viele Fotografien, kurze informative Texte, alte Gesetzbücher und Büroartikel sowie historische Zeitschriften sind zu sehen.

„Gerade für Schulklassen könnte ich mir das gut vorstellen, es ist so anschaulich gemacht“, meint die Dienststellenleiterin der Deutschen Rentenversicherung in Kaiserslautern, Vera Gawöhn. Sie selbst kann sich noch an das Arbeiten mit Lochkarten erinnern, damals, als die Rentenversicherer noch nicht unter einem Namen zusammengefasst waren. „Ich habe ja bei der LVA gelernt, der Landesversicherungsanstalt“, berichtet sie. Wer nicht das Glück hat, in der Ausstellung der Dienststellenleiterin über den Weg zu laufen und aus erster Hand etwa Berichten über die Aufbauhilfe Ost lauschen zu können, kann trotzdem in der Ausstellung eine gute Übersicht „von Bismarck bis Nahles“ bekommen. Seit der Gründung im Jahr 1891 ist die Versicherungsanstalt für die Pfalz in Speyer ansässig. Damals gehörte die Pfalz zu Bayern. Erst 1946 formte die französische Besatzungsmacht das Bundesland Rheinland-Pfalz, für das fortan die LVA zuständig war. Belastungsproben wie den Ersten Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise, den Nationalsozialismus und die Ölkrise im Jahr 1973 beleuchtet die Ausstellung ebenso wie das Wirtschaftswunder in der Nachkriegzeit, die Rentenreform von 1957 und jene nach Arbeitsminister Walter Riester benannte. Plakate und Zeitschriften vornehmlich aus den 1960er Jahren mit Schlagzeilen wie „Wer fett ist, hat es schwer“ sind ebenso Zeugen einer vergangenen Zeit wie historische Telefone, Rechen- und Schreibmaschinen – eine davon ein Geschenk der Thüringer Kollegen nach der Hilfe beim Aufbau Ost, „auf der wirklich Bescheide geschrieben wurden, als es bei uns schon elektrische Schreibmaschinen gab“, berichtet Vera Gawöhn. Ganz besonders gelungen, findet sie, ist auch das Faltblatt mit Zeitstrahl zu der 125-jährigen Geschichte des rheinland-pfälzischen Rentenversicherers. Die Beratungsstelle in Kaiserslautern existiert übrigens seit dem Jahr 1949, damals zuerst als Kontrollstelle. Seit elf Jahren, als die Arbeiter- und Angestelltenversicherungen zusammengefasst wurden, trägt sie den gemeinsamen Namen Deutsche Rentenversicherung, aber Regionalträger ist wie 13 andere weiterhin selbstständig. Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz ist aktuell für 1,4 Millionen Versicherte sowie 80.000 Arbeitgeber zuständig und zahlt 644.000 Renten aus. Sie hat 2300 Mitarbeiter. Termin —Zum „Fest der Rente“, einem Tag der offenen Tür, und zur Ausstellung „125 Jahre Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz“ lädt die Kaiserslauterer Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung in die Schubertstraße 17a ein für Donnerstag, 8. September, 8 bis 19 Uhr. —Die Ausstellung ist bis zum 15. September zu besichtigen montags bis mittwochs von 8 bis 15.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr. |dbö

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