Kaiserslautern Volle Lotte!

Ex-Lauterer in Lotte: Michael Schulze, hier beim 2:0-Sieg der Sportfreunde am Dienstag gegen Carl Zeiss Jena am Ball.
Ex-Lauterer in Lotte: Michael Schulze, hier beim 2:0-Sieg der Sportfreunde am Dienstag gegen Carl Zeiss Jena am Ball.

Volle Lotte! So spornen die Jungs vom westfälischen Fußball-Drittligisten Sportfreunde Lotte gerne ihre Fans und sich selbst an. Für den rund 1500 Mitglieder zählenden „Klub vom Autobahnkreuz“ Lotte/Osnabrück ist heute ein besonderer Tag. Die Mannschaft von Trainer Nils Drube spielt an diesem Samstag (14 Uhr) zum ersten Mal bei den Profis des 1. FC Kaiserslautern im Fritz-Walter-Stadion. Erstmals in der Vereinsgeschichte der Sportfreunde aus der 14.000-Einwohner-Gemeinde gibt es einen Sonderzug, einen Teil der Bahntickets finanziert die Mannschaft mit. Los geht es um 6.30 Uhr an Gleis 3 des Osnabrücker Hauptbahnhofs. Ein Bier- und ein Party-Waggon sind für die Anhängerschar ebenfalls eingerichtet. Mit etwa 500 Fans aus Westfalen ist zu rechnen, das wäre mehr als ein Drittel der Gesamtbesucherzahl im Frimo-Stadion am Dienstag: Den 2:0-Sieg gegen Carl Zeiss Jena sahen 1414 Zuschauer. Der Verein hat seine Fans dazu aufgerufen, möglichst in blauen Klamotten auf den Betzenberg zu kommen. Damit die blau-weißen Vereinsfarben auf dem gemeinsamen Foto mit der Mannschaft, das nach dem Spiel fest eingeplant ist, auch ausreichend vertreten sind. Gute Chancen, mit auf dem Foto zu sein, hat der Ex-Lauterer Michael Schulze. Der mittlerweile 29-Jährige ist Stammspieler bei Lotte. Eigentlich ist er Rechtsverteidiger, läuft nun allerdings im zentralen Mittelfeld auf. Die Sportfreunde verpflichteten den gebürtigen Göttinger im August 2017 zusammen mit Marcus Piossek, einem weiteren ehemaligen FCK-Profi. Der ebenfalls 29 Jahre alte Piossek musste jedoch zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses passen. In Tino Schmidt (24) steht ein weiterer früherer Lauterer in Lotte unter Vertrag. Bei der Partie heute im Fritz-Walter-Stadion wird das Awo-Fanprojekt Kaiserslautern hinter der Westtribüne noch einmal die Werbetrommel für den „Tribüne ohne Grenzen“-Preis 2018 rühren. Mit dem Preis, der mit dreimal 750 Euro dotiert ist, will das Fanprojekt Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen unterstützen, die sich ehrenamtlich für Antidiskriminierung einsetzen und einen Beitrag zum Abbau von Barrieren leisten. So beschreibt es Florian Meyers, Mitarbeiter des von Christian Hirsch geleiteten Lauterer Fanprojekts. Bewerben kann man sich mit einer passenden Idee noch bis morgen unter tribuene-ohne-grenzen.de im Internet. Der Preis, der in diesem Jahr zum dritten Mal ausgelobt ist, wurde ins Leben gerufen, nachdem das Lauterer Fanprojekt selbst ausgezeichnet wurde – damals mit dem Julius-Hirsch-Preis 2012 des Deutschen Fußball-Bundes. Auch Michelle Deckarm vom Fanprojekt ist heute im Stadion. Sie hat nach dem 4:1-Sieg der Roten Teufel am Dienstag in Braunschweig „ein gutes Gefühl, dass der FCK auch gegen Lotte drei Punkte“ holt. Das heutige Spiel wird nicht nur für die Sportfreunde aus Westfalen ein besonderes. Auch für den FCK ist es ein historisches: Pünktlich zum Heimspiel gegen die Sportfreunde ist die von der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3. Juni auf den Weg gebrachte Kapitalgesellschaft, die 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA, nun eingetragen. Michael Klatt (kaufmännisch) und Martin Bader (Sport), bisher die Vorstände des eingetragenen Vereins 1. FC Kaiserslautern, sind die beiden Geschäftsführer der 1. FC Kaiserslautern Management-GmbH, die die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) führt. In welcher Funktion auch immer – heute im Fritz-Walter-Stadion gilt für alle Beteiligten nur ein Motto: volle Lotte! SPORT

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