Kaiserslautern Verwirrspiel um ein Plakat auf der Theaterwiese

Die Autowerbung ist weg. Jetzt wirbt auf der Theaterwiese ein Rundfunksender.
Die Autowerbung ist weg. Jetzt wirbt auf der Theaterwiese ein Rundfunksender.

Ein Großplakat auf der Wiese zwischen Pfalztheater und Fruchthalle sorgte in den vergangenen Wochen für Unmut und Verwirrung gleichermaßen: Fett prangte an der zentralen Stelle neben dem Aufsteller „I love KL“ – schon den finden nicht alle prickelnd – plötzlich Autowerbung. Ein RHEINPFALZ-Leser wunderte sich: „I love KL, die Theaterwiese, im Hintergrund das Theater: Alles nicht wirklich aufregend, aber okay. Doch halt, was ist das? Nun steht da ein massives Schild eines Autohauses. Hurra, endlich mal ein optischer Höhepunkt der neuen Stadtmitte!“ Was den kritischen Beobachter wurmt: Am Schillerplatz dürfe kein Bushäuschen stehen, weil es den Blick auf die Fruchthalle stören würde. Rathausseitig aber werde der Blick auf die Fruchthalle durch dieses „Schmuckstück“ offenbar aufgehübscht. „Ich muss nicht alles verstehen“, kommentiert er.

In der Stadtratssitzung Anfang November hatte auch Grünen-Fraktionschef Tobias Wiesemann beklagt, dass er das „hässliche Plakat“ mit Werbung für Autos an der zentralen Stelle nicht gut finde. Das sei der Wertigkeit des Kulturhügels nicht angemessen. „Wir sollten den Ort für Schöneres nutzen“, so Wiesemann. Das sorgte in der Stadtratssitzung bei manch einem Verantwortlichen für Irritationen. Wer hat das genehmigt, steht das dort schon länger? Da waren plötzlich Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Oberbürgermeister Klaus Weichel entfuhr nur: „Sollen wir jetzt Zensur ausüben?“

War das Plakat jetzt neu oder bislang bloß nie aufgefallen? Recherchen der RHEINPFALZ ergaben schließlich: Die Plakatwand steht an der Stelle schon eine halbe Ewigkeit. „Die gibt es seit vielen Jahren, wir hatten im Jahr 2010 dafür extra einen Bauantrag gestellt“, berichtet David Lyle, geschäftsführender Vorstand der Lebenshilfe. Während der Gartenschau-Saison weise die Lebenshilfe damit auf das Treiben zwischen Neumühlepark und Kaiserberg hin, außerhalb der Saison werde die Plakatwand vermietet, um Einnahmen zu generieren, erläutert Lyle. In regelmäßigen Abständen sei dort im Winter Werbung für den Radiosender Antenne gemacht worden oder für die SWK-Card. Dass zuletzt Autowerbung im Großformat auf dem Theaterhügel prangte, sei zugegebenermaßen nicht optimal, so Lyle. „Wir hatten das an eine Agentur gegeben.“ Die Kritik daran sei nachvollziehbar und sei auch bei ihm angekommen. Er könne sich vorstellen, die Werbefläche außerhalb der Gartenschau-Saison künftig dem Pfalztheater zur Verfügung zu stellen. Perspektivisch soll das Areal eh überplant werden. Ob dann noch Platz für ein Plakat ist, steht in den Sternen.

Ach ja: Die Autowerbung ist weg, mittlerweile wirbt an der Stelle der Radiosender Antenne.

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