Fußball Verbandsligaderby: Von der Eckfahne direkt ins Tor

 Christopher Kruse (rechts) attackiert Steinwendens Leon Karl Schmitt.
Christopher Kruse (rechts) attackiert Steinwendens Leon Karl Schmitt.

Dieses Derby kam dem Verbandsligisten TuS Hohenecken gerade recht. Nach der Pleite in Hermersberg angeschlagen, zeigte sich die Elf von Trainer Benny Hassenfratz kämpferisch und bezwang daheim einen blassen SV Steinwenden mit 4:2 (1:2). Ein Kabinettstück von Dennie Reh setzte dem Ganzen die Krone auf.

In der 81. Minute trat der Hohenecker Regisseur eine Ecke und schoss den Ball direkt ins Tor. Für die Fans des TuS war das der Höhepunkt der Partie. Reh kommentierte später die Sache ganz cool. „Ich wollte ihn ins Tor schießen“, sagte er und fügte noch hinzu, dass der Steinwendener Keeper ja nicht „der Größte“ sei. Dass sich Reh auf das Verwandeln von Ecken versteht, bewies er auch schon im vergangenen Jahr, als er auf dieselbe schöne Weise erfolgreich war. Mit seinem Treffer gegen Steinwenden baute er die Führung auf 4:2 aus. Er selbst krönte mit diesem Glanzstück seine Leistung, hatte er doch in der zweiten Halbzeit energisch die Führungsrolle übernommen.

Führungsstärke war auch gefragt. Denn die Hohenecker waren in der ersten Hälfte mit 1:2 in Rückstand geraten. Zwar hatten sie durch Lukas Kallenbach bereits in der dritten Minute getroffen, dann aber zwei Gegentore kassiert. Konnte man schon das 1:0 unter die Rubrik Einladung zum Toreschießen setzen – Kallenbach kam unbedrängt im Strafraum zur Sache –, so traf dies auch auf die beiden Steinwendener Treffer zu. Zwei Minuten nach dem ersten Tor hatte Andre Forsch nach Alex Velikovs Zuspiel alle Zeit der Welt, um aus kurzer Distanz das 1:1 zu schießen. Und beim 1:2 überrumpelten die Gäste die sich auf die Zuschauerrolle beschränkenden TuS-Spieler mit einem schnellen Angriff, den David Höft vollendete (19.). Fast hätte die Heimelf vor der Pause noch ausgeglichen. Doch Christopher Kruses Kopfball klatschte an die Latte (40.).

Elfmeter verschossen

Nach dem Seitenwechsel drehten die Hohenecker die Partie. Und zwar innerhalb von fünf Minuten. „Hohenecken hat den Sieg mehr als wir gewollt und verdient gewonnen“, bemerkte später der Steinwendener Spielertrainer Daniel Meisenheimer und zeigte sich maßlos enttäuscht vom Auftritt seiner Elf. Aus den Steinwendener Reihen war das Wort „unterirdisch“ zu hören. Tatsächlich brachen die Gäste wie ein Kartenhaus zusammen. Auslöser war der Treffer von Veljko Saranac. Mit einem wunderschönen Schuss von der Strafraumgrenze aus erzielte er das 2:2 (55.). Nur vier Minuten später setzte Sven Vogelgesang, der in der 30. Minute für den verletzten Kallenbach ins Spiel gekommen war, noch einen drauf. Mit einem fulminanten Fernschuss erzielte er das 3:2 für den TuS. Die Dinge schienen sich zu überschlagen. So waren nach dem Tor gerade mal drei Minuten gespielt, da zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Meisenheimer hatte Lukas Krieg im Sechzehner zu Fall gebracht. Leon Krüger trat an und donnerte die Kugel an die Torlatte.

Schade, dass das Derby von einem groben Foul überschattet wurde. Der übermotivierte Hohenecker Abwehrspieler Nils Dendel verursachte es an Meisenheimer (86.). Zum Glück konnte dieser weiterspielen. Trotz Unterzahl ließ Hohenecken nichts mehr zu. Nach dem Abpfiff sprach der strahlende Benny Hassenfratz von einem „verdienten Sieg“ und sah die Hauptmotivation seines Teams darin, dass man gegen den SVS „unbedingt eine offene Rechnung begleichen wollte“. Hatte der TuS doch im Hinspiel und im Verbandspokal gegen Steinwenden den Kürzeren gezogen.

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