Kaiserslautern Untiere bieten an jedem Adventssonntag ein anderes Programm

Schon in Weihnachtsstimmung: Die Untiere.
Schon in Weihnachtsstimmung: Die Untiere.

Die Kabaretttruppe Untiere startet am Sonntag ihr traditionelles Adventsprogramm – mit vier verschiedenen Programmen. Für jeden Adventssonntag eins.

Alle Jahre wieder und immer wieder neu: Das „Untiere & Friends im Advent“-Spektakel verspricht beliebte Klassiker und brandneue Überraschungen. Einen Vorgeschmack geben die beiden Chef-Untiere Marina Tamássy und Wolfgang Marschall.

Keine Adventszeit, ohne dass die Lautrer Untiere einen Blick auf das vergangene Jahr werfen und dabei alles aus dem Kabarett-Stübchen kramen, was Wolfgang Marschalls kreative Hirnzellen zu bieten haben. Aber in diesem sparsamen Jahr packen die Untiere ein paar drauf: Sie bieten nicht ein Programm, sondern vier, „zu jedem Adventssonntag eines! Und jedes ist ein Unikat, mit neuen Texten und neuen Liedern“, verspricht der Untier-Poet.

Dreimal in Enkenbach-Alsenborn

An vier Adventssonntagen – dreimal in der Klangwerkstatt Enkenbach-Alsenborn, einmal in der Lautrer Fruchthalle – servieren die kultigen Kabarettisten also allerhand freche Festtags-Anekdoten, amüsante Gesellschaftsbeobachtungen, würzige Live-Sketche und witzige Weihnachtslieder. Natürlich gibt es viele nicht „energiesparende“ Glanzlichter in der Untier-Classics-Kiste – in einem sonst lichterlosen Adventsjahr – und „hervorragende Gäste“, wirbt das Duo.

Die Shows verlaufen wie folgt: Am 1., 2. und 4. Advent spielen die Untiere und ihre abendlich wechselnden Freunde jeweils ab 18 Uhr auf der Bühne von Michls Klangwerkstatt, Rosenhofstraße 53, in Enkenbach-Alsenborn). Mit dabei an allen vier Abenden sind abwechselnd Uwe Heene, Isabell Boslé und Violinist Ivan Knezevic.

Illustrer Gast kommt am 4. Dezember

Am 4. Dezember wird zudem ein ganz besonderer Gast das Programm mitgestalten. Niemand Geringeres als der Autor und ehemalige Chefredakteur des Satiremagazins „Titanic“: Thomas Gsella. Die große „Weihnachtsshow“ findet allerdings nicht in der Klangwerkstatt statt, sondern am 11. Dezember, 20 Uhr, Uhr in der Fruchthalle Kaiserslautern in Kooperation mit Kulturreferatsleiter Christoph Dammann. Gaststar an diesem Abend wird der clownige Comedian, „Rhythmusknacker“ und „Ganzkörpertrommler“ Andi Steil sein. Und vielleicht schauen auch „Mutti Merkel“ und „OB Klausi“ für ein paar gesellige Momente vorbei.

„Wichtig ist, dass kein Abend dem anderen gleicht. Jede Show ist komplett anders. Wir bringen neues und altes Material, immer anders, mit anderen Texten und anderen Liedern“, wirbt Marschall. „Man kann also jeden Sonntag zu uns kommen und es gibt keine Wiederholung“, betont auch Untier Marina Tamássy. „Denn es gibt immer noch Leute, die glauben, dass wenn sie uns einmal live gesehen haben, unser gesamtes Programm gesehen haben. Aber das ist Quatsch! Wir haben bei jeder Show ein anderes Programm und feiern mittlerweile unser hundertstes Programm in 13 Untier-Jahren“, beteuert Marschall, der sich nach wie vor die Finger wund schreibt.

Gemütliche Atmosphäre mit gedeckten Tischen

Als kleines atmosphärisches Schmankerl obendrauf: Es wird an jedem Abend eine eigens gestaltete untierisch weihnachtliche Kulisse und gedeckte Tische geben, zum Glühwein trinken, Plätzchen essen, Kerzenschein genießen und sich entspannt Zurücklehnen. Denn die Weihnachtszeit ist eine ganz besondere für die Untiere, die am 22. Dezember Marinas Geburtstag und am 23. Dezember den Hochzeitstag der beiden Untier-Köpfe feiern. Schon im Elternhause Marschall wurde Weihnachten immer groß geschrieben. „Es war ein regelrechtes Backritual an Plätzchen. Meine Eltern haben unheimlich gern beschenkt. Es war eine wunderschöne Atmosphäre. Und die liebe ich heute auch noch.“

Ein bisschen Werbung zu machen ist dieser Tage sehr wichtig geworden. Denn die kalte Jahreszeit ist seit der Pandemie eine Zeit der Angst – für die Künstler, aber vor allem für das Publikum. Angst, sich entweder erneut anzustecken oder zu viel Geld für ein Ticket rauszuwerfen, das dann im Folgemonat bei den teurer gewordenen Einkäufen und höheren Abschlagszahlungen fehlt. Der Hauptkummer eines jeden Künstlers aktuell bleibt daher auch bei den Untieren nicht aus. Die Frage: Wie geht es weiter, wenn alle Unterstützung und Förderung endet? „Das wird ja nächstes Jahr schon der Fall sein, spätestens im Sommer“, so Marschall.

Große Sorge, dass die Zuschauer ausbleiben

Aktuell säße nur ein Drittel der üblichen Besucher bei einer Untier-Show. „Nicht annähernd die Zahlen, die wir eigentlich besetzen dürften. 250 könnten wir.“ Und die Angst vor weiter sinkenden Verkaufszahlen ist groß. „Die Leute scheinen sich einzuigeln und vergessen dabei, dass das dazu führen kann, dass es bald so gut wie keine Live-Kultur mehr geben könnte“, warnt Untier-Chef Marschall.

In Zeiten von Krieg, Pandemie und Inflation ist gerade die Kultur ein überlebenswichtiges Gut. Denn wo sonst lassen sich all die schweren Themen des Alltags auf leichtfüßige Art aufarbeiten? Wo sonst kann man über Politik und Co. schimpfen und lachen gleichzeitig? „Wir hoffen aber weiter darauf, dass unser Publikum kommt. Im Nachhinein sind alle immer schlauer und sagen, wie toll und spaßig es war.“

Alle Shows werden aufgezeichnet

Also nicht auf das Nachhinein warten, sondern jetzt schon Tickets sichern und dabei sein bei den Überraschungstürchen der Untier-Adventsshows. Für alle, die es wirklich nicht in die Klangwerkstatt oder die Fruchthalle schaffen – jede Adventsshow wird aufgezeichnet (dank Christian Lellbach von Blickgerecht) und kann auf Anfrage als Link zugesandt werden. Interessierte dürfen sich unter die-untiere@gmx.de melden.

Info

Karten für alle Shows gibt es über eventim.de, die Thalia-Buchhandlung, die Touristinfo Kaiserslautern und an den Abendkassen.

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