Kaiserslautern TU Kaiserslautern arbeitet an autonomen Fahrzeugen für den Katastrophenschutz

Der Unimog zeichnet sich durch extreme Geländegängigkeit und viele Freiheitsgrade, wie Differentialsperren, Reifendruckregelanla
Der Unimog zeichnet sich durch extreme Geländegängigkeit und viele Freiheitsgrade, wie Differentialsperren, Reifendruckregelanlage, hohe Gangzahl, Rahmen- sowie Achsverwindung und Portalachsen aus. Dies macht ihn besonders interessant für Forschungsanwendungen.

Der Lehrstuhl Robotersysteme (RRLab) der Technischen Universität Kaiserslautern (TU) erforscht den autonomen Arbeitseinsatz eines Unimog 5023 in unzugänglichem Terrain abseits von Straßen und ähnlichen Umgebungen. Das Projekt „Autonome Arbeitsmaschine für den Einsatz in Anwendungen wie Katastrophenschutz/Feuerwehr und Forstwirtschaft“ ist nun mit 780.000 Euro gefördert worden.

„Die Landesregierung unterstützt hier die Erforschung und Erprobung einer wegweisenden Zukunftstechnologie. Autonomes Fahren hat besonders im Nutzfahrzeugsektor ein großes Potenzial. Gerade bei Rettungseinsätzen in schwierigem Terrain kann ein selbstfahrender Unimog die menschlichen Helfer entlasten und sie vor Gefahrensituationen schützen. Ich sehe in dieser Entwicklung große Chancen für die gesamte Branche“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, die den Förderbescheid vor einigen Tagen an Professor Karsten Berns, der den Lehrstuhl RRLab an der TU leitet, übergeben hat.

Ziel des Projekts sei, den Unimog mit einem robusten Off-Road-Navigationssystem so auszustatten, dass er autonom Aufgaben in der Forstwirtschaft, in Deponiegebieten, im Katastrophenschutz wie etwa Feuerwehreinsätzen, sowie im Weinbau bewältigen kann. „In der Forstwirtschaft lassen sich durch den Einsatz von autonomen Nutzfahrzeugen unter anderem Effizienzsteigerungen erzielen und Forstarbeitende entlasten“, erläutert Berns.

Riskante Manöver werden vorab simuliert

„Autonome Rettungs- und Katastrophenschutzfahrzeuge bieten einen ebenso großen Nutzen, indem sie Rettungskräfte, welche in Hochrisikosituationen arbeiten, schützen und entlasten. Um den sicheren autonomen Betrieb des Fahrzeugs gewährleisten zu können, realisieren wir Konzepte für Sicherheit und Risikoabschätzung bereits in der Anwendung.“

„Autonomes Fahren und Arbeiten in Spezialanwendungen leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der gesellschaftlichen Folgen von Krisen, wie sie beispielsweise mit dem Klimawandel und den damit einhergehenden Naturkatastrophen zunehmend häufiger auftreten“, unterstreicht Professor Werner Thiel, Vizepräsident für Forschung und Technologie der TU.

Der Unimog zeichnet sich durch extreme Geländegängigkeit und viele Freiheitsgrade, wie Differentialsperren, Reifendruckregelanlage, hohe Gangzahl, Rahmen- sowie Achsverwindung und Portalachsen aus. Dies macht ihn besonders interessant für Forschungsanwendungen, da zusätzliche Geländebereiche zugänglich werden. „Im Rahmen des Projekts haben wir den U5023 aufwendig technisch so umgerüstet, dass er mit einem neuen Lenk- sowie Bremssystem vollständig autonom gesteuert werden kann“, so Berns. „Sensorik überwacht das gesamte Fahrzeugumfeld. Damit sind sichere Fahrbahnen in unstrukturierten Umgebungen berechenbar. Somit können riskante Manöver in schwerem Gelände vorab simuliert getestet werden, bevor die Steuerungssoftware real zur Anwendung kommt.“

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