Kaiserslautern Triumph im Hexenkessel

Er und sein Team waren einfach nicht zu stoppen: der Dansenberger Alexander Schulze beim Wurf.
Er und sein Team waren einfach nicht zu stoppen: der Dansenberger Alexander Schulze beim Wurf.

«KAISERSLAUTERN.»Im Spitzenspiel der Dritten Handball-Bundesliga Süd hat sich der TuS Dansenberg am Samstag gegen den Tabellenführer HSG Konstanz in eigener Halle mit 24:20 (13:7) durchgesetzt. Die Westpfälzer spielten über weite Strecken groß auf und lagen phasenweise mit zehn Toren vorne.

Einer, der aus dem starken Kollektiv noch hervorstach, war Kevin Klier. Der ehemalige Bundesligatorhüter parierte insgesamt 20 Bälle und entschärfte dabei auch den ein oder anderen „Unhaltbaren“. Das Duell der beiden besten Abwehrreihen entschieden die Schwarz-Weißen auch dank Teufelskerl Klier für sich. Er war es auch, der den 6:0-Lauf der gegen Ende der Partie von Minute zu Minute stärker werdenden Gäste stoppte und damit Robin Egelhof den Weg zum vorentscheidenden 22:17 (55.) ebnete. „Wir waren der ganzen Sache heute irgendwie nicht gewachsen. Wir haben uns vielleicht zu sehr damit beschäftigt, was wäre wenn?“, haderte HSG-Coach Daniel Eblen, dessen Team im Falle eines Sieges den Aufstieg eine Woche später zu Hause gegen den Tabellendritten Rhein-Neckar Löwen II hätte vorzeitig perfekt machen können. Bei sieben Punkten Vorsprung auf den alten und neuen Tabellenzweiten aus Dansenberg dürfte in Sachen Meisterschaft fünf Spieltage vor dem Ende der Saison aber dennoch nichts mehr anbrennen. „Dansenberg hat sehr aggressiv gedeckt, damit haben wir unsere Schwierigkeiten gehabt. In der letztem Viertelstunde haben wir bewiesen, dass wir eine Mannschaft sind. Aber mehr war heute einfach nicht drin, unser Gegner war einfach zu gut“, zeigte sich der Trainer des designierten Meisters als fairer Verlierer. „Die Stimmung in der Halle war heute grandios, das hat die Mannschaft ganz sicher beflügelt. Ich glaube, wir haben die beste erste Halbzeit gespielt, seit ich hier in Dansenberg bin. Die Jungs haben alles umgesetzt, aggressiv verteidigt und vorne geduldig auf die Chancen gewartet. Natürlich haben wir mit Kevin einen Torhüter, der, wenn er so gut hält, es jeder Mannschaft schwierig macht, Würfe aus dem Rückraum zu nehmen“, analysierte TuS-Coach Tim Beutler, der bis zur 45. Minute einen grandiosen Auftritt seiner Mannschaft sah. Da hatte der ehemalige Konstanzer Sebastian Bösing gerade das 21:11 erzielt und seine Farben erstmals zweistellig in Front gebracht. Es folgte eine Phase, in der den Gästen so gut wie alles und Dansenberg so gut wie nichts gelang. Die Angst vor der eigenen Courage schien die Gastgeber urplötzlich zu lähmen. Nach sechs Toren in Folge waren die Gäste innerhalb weniger Minuten zurück im Spiel und kamen auf 17:21 (53.) heran. Spätestens jetzt hielt es keinen der rund 500 Zuschauer mehr auf seinem Sitz. TuS-Kreisläufer Theo Megalooikonomou heizte die Stimmung auf den Rängen in der Schlussphase wiederholt gestenreich an und brachte den Dansenberger Hexenkessel zum Brodeln. Nach zehn Minuten ohne Treffer brach Robin Egelhof den Bann und führte die Schwarz-Weißen mit seinem dritten Tor des Tages endgültig auf die Siegerstraße. Mehr Feldtore erzielten nur der bärenstarke Bösing und der spielintelligente Jan Claussen. Die beiden fünffachen Torschützen waren Trümpfe, die gleich mehrfach stachen. Bösing schaffte am Kreis Räume für seine Mitspieler. Vor der Pause hatte der Gegenspieler von Alexander Schulze Glück, dass sein hinterhältiges Foul nach kurzer Beratung der beiden Unparteiischen nur mit einer Zeitstrafe geahndet wurde. „Natürlich wollen wir den zweiten Tabellenplatz jetzt bis zum Ende der Saison verteidigen“, stellte Beutler klar. So spielten sie TuS Dansenberg: Klier, M. Seitz (Tor), Claussen, Bösing (je 5), Laurent (4/3), Egelhof, Schulze (je 3), Kiefer, Serwinski (je 1), Eisel, Megalooikonomou, Munzinger – Spielfilm: 1:2 (6.), 7:4 (15.), 10:5 (20.), 13:7 (30.), 15:7 (34.), 21:11 (45.), 21:17 (53.), 24:20 (60.) – Beste Spieler: Klier, Claussen, Bösing – Kaletsch, Wendel – Zuschauer: 500 – Schiedsrichter: O. Frankholz/P. Frankholz

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