Kaiserslautern Tote in der Staubörnchenstraße: 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt

Die Leiche war in der Staubörnchenstraße in der Kaiserslauterer Innenstadt gefunden worden.
Die Leiche war in der Staubörnchenstraße in der Kaiserslauterer Innenstadt gefunden worden.

Im Fall der Frauenleiche, die Mitte Dezember in der Kaiserslauterer Staubörnchenstraße gefunden wurde, hat die Polizei neue Erkenntnisse. Sie geht außerdem mit einer großen Fahndungsaktion an die Öffentlichkeit. Warum der Fall am Mittwochabend auch bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“ Thema ist.

Die Leiche der 48-jährigen Diana Bodi war am 14. Dezember vergangenen Jahres in einer ruhigen Seitenstraße in der Nähe des Einkaufszentrums „K in Lautern“ gefunden worden. Die Polizei geht derzeit von Totschlag aus, hat aber weiterhin keinen konkreten Tatverdacht, sagte am Dienstag Bernhard Christian Erfort, Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz. Für Hinweise, die zur Ermittlung oder Ergreifung des Täters führen, hat die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern jetzt eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro ausgesetzt.

Bundeskriminalamt eingeschaltet

Das Bundeskriminalamt ist mittlerweile mit im Boot. Und die Polizei greift zu eher außergewöhnlichen Maßnahmen, um mehr Licht ins Dunkel zu bringen. So wird laut Polizeisprecher Erfort beispielsweise schon in den nächsten Tagen auf der großen Videowand an der Burgstraße das Foto der toten Frau, die als Pflegerin tätig gewesen sein soll, gezeigt. Zudem seien Vitrinen an Bushaltestellen angemietet worden, um mit Fahndungsplakaten mehr Aufmerksamkeit zu erregen. „Auch von einem Fahndungsaufruf bei Aktenzeichen XY erhoffen wir uns, eine größere Öffentlichkeit für den Fall zu sensibilisieren“, so Erfort. Er sei auf die Redaktion in München zugegangen.

Ihre Mutter hatte die tote Frau nach Polizeiangaben in Ungarn als vermisst gemeldet. Die Identität der Toten konnte erst Anfang Februar durch einen europaweiten Abgleich mit Vermisstenfällen geklärt werden. Am Ende brachte ein DNA-Nachweis Klarheit. Die Ermittler beim Polizeipräsidium Westpfalz versuchen nun, die letzten Tage von Diana Bodi zu rekonstruieren und bitten die Bevölkerung dabei um Mithilfe.

Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen war Diana Bodi seit November 2020 als Pflegekraft in der Nähe von Stuttgart tätig. Am 11. Dezember 2020 sollte sie eine neue Arbeitsstelle in Trier-Saarburg antreten. Am 7. Dezember wurde sie bei Stuttgart gesehen. Sie fuhr dann vermutlich am 11. Dezember um 14.51 Uhr mit dem ICE SSPX0342 von Stuttgart nach Mannheim und von dort aus mit der Regionalbahn RE 4129 über Ludwigshafen und Neustadt nach Kaiserslautern. Weil der Zug Verspätung hatte, kam er erst gegen 18 Uhr in Kaiserslautern an. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass Diana Bodi am Hauptbahnhof ausstieg und sich seitdem in Kaiserslautern aufhielt. Möglicherweise hatte sie Gepäck dabei.

Wer hat die Frau gesehen?

Wie die Polizei weiter mitteilt, sei Diana Bodi alkoholkrank gewesen, was sich möglicherweise auf ihr Verhalten ausgewirkt habe. Die Polizei will wissen, wem die Frau im Zug begegnet ist, ob sie in Begleitung war, wo sie um eine Unterkunft gebeten hat, wer sie in Kaiserslautern wo gesehen hat. Möglicherweise hat sich die Frau als „Diana“ oder „Dia“ vorgestellt. Die Ermittler bitten außerdem um Hinweise auf eine oder mehrere Personen, die im Zeitraum vom 11. bis 13. Dezember, jeweils in den späten Abendstunden bis 23 Uhr, einen größeren Gegenstand in Richtung Staubörnchenstraße transportiert haben. Möglicherweise wurde auch eine Sackkarre, eine Schubkarre oder ein Bollerwagen benutzt. Diese Hinweise sind für die Polizei deshalb wichtig, weil sie davon ausgeht, dass die Staubörnchenstraße nicht der Tatort des Verbrechens war.

Hinweise nimmt die Polizei Kaiserslautern unter Telefon 0631/ 369-2620 entgegen. Unter der Nummer 0152/11970863 ist auch ein anonymes Hinweistelefon eingerichtet.

 Diana Bodi (48) wurde Mitte Dezember Opfer eines Gewaltverbrechens.
Diana Bodi (48) wurde Mitte Dezember Opfer eines Gewaltverbrechens.
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