Kaiserslautern Tore, Tränen und Tumulte

Der TuS Dansenberg hat am Samstag im Kellerduell der Dritten Bundesliga Süd bei der SG Köndringen-Teningen einen sportlich überlebenswichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Beim 35:32 (15:15) drehte die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa in den letzten zehn Minuten einen Vier-Tore-Rückstand und verteidigte den ersten Nichtabstiegsplatz.

Die Vorzeichen waren klar. Die zuvor seit neun Spielen sieglosen Gastgeber mussten unbedingt gewinnen, um ihre rechnerische Chance auf den Ligaerhalt zu wahren. Dementsprechend engagiert ging die SG auch zur Sache und hätte ihrer Durststrecke auch um ein Haar ein Ende gesetzt. Beim Stand von 29:25 (50.) sah die Mannschaft von Ole Andersen schon wie der sichere Sieger aus. Keine zehn Minuten später war der Abstieg in die Oberliga Baden-Württemberg beschlossene Sache. „Es war kein gutes Spiel von uns, das muss man ganz klar sagen. Es war nicht wirklich unser Tag, aber wir haben gekämpft bis zum Umfallen“, gab Dansenbergs Teammanager Alexander Schmitt nach dem hart erkämpften Sieg zu Protokoll. „Es war ein unglaublicher Kraftakt“, ergänzte Schmitt, dessen Team von Teilen der Zuschauer während des Spiels auf das Übelste beschimpft wurde. Von den nicht druckreifen Schmähungen blieben auch die wieder zahlreich mitgereisten Fans der 04-er nicht verschont. „Ich habe wirklich schon viel erlebt, aber was dort abging, hat alles in den Schatten gestellt. Das war unterstes Niveau, sagte Schmitt, der von „tumultartigen Szenen“ sprach. Handball wurde aber auch gespielt- und wie! Die rund 250 Zuschauer bekamen ein Schützenfest zu sehen, bei dem im Schnitt alle 53 Sekunden ein Tor fiel. Tim Hottgenroth, der anstelle von Markus Seitz (Steißbeinbruch) im Tor stand, hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Für ihn kam später Henning Huber in die Partie, der prompt zwei Siebenmeter stach. Die Kohlen aus dem Feuer holte schließlich Nothelfer Andreas Röll, der letztmals Anfang 2017 ein Tor hütete. „Andreas hat uns mit seiner Erfahrung unheimlich geholfen und in der Schlussphase zwei richtig dicke Torchancen vereitelt“, lobte Schmitt. TuS-Coach Sliwa, der als Spieler und Trainer des TV Hochdorf noch nie im Breisgau gewinnen konnte, hatte seine Mannschaft vor der hitzigen Atmosphäre gewarnt. Seine Spieler blieben besonnen, ließen sich nicht provozieren und gaben auf der Zielgeraden die passende Antwort. Durch den Sieg des TV Neuhausen im Parallelspiel bei der HG Oftersheim/ Schwetzingen wäre der TuS im Fall einer Niederlage auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen. Dank einer Energieleistung in den letzten zehn Minuten blieb den Lauterern das erspart. Viel sprach beim Stand 25:29 (50.) nicht für den Aufsteiger, der zu viele Fehler machte und sich oft selbst im Weg stand. „Wir hätten das Spiel viel früher für uns entscheiden müssen“, betonte Schmitt. Dass sich die SG-Abwehr in der hitzigen Schlussphase vor allem auf den elffachen Torschützen Loic Laurent konzentrierte, spielte anderen Akteuren in die Karten, die ihre Freiräume geschickt zu nutzen wussten. Dansenberg legte einen 8:2-Lauf zum 33:31 (59.) aufs Parkett und hielt nun alle Trümpfe in der Hand. Als die Gastgeber nach einer Zeitstrafe gegen TuS-Kreisläufer Theo Megalooikonomou den Anschlusstreffer erzielten, drohte das Spiel auf den letzten Metern zu kippen. Eisel und Claussen machten den Sack mit ihren Toren dann aber endgültig zu. Weiter geht es für den TuS am Samstag (20 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. So spielten sie TuS Dansenberg: Hottgenroth (1)/Huber/Röll (Tor), Laurent (11/1), Eisel (6), Munzinger (5), Schulze, Aranda (je 4), Claussen (3), Klee, Jung, Seitz, Lammering.

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