Fussball Torchancen in Serie vermasselt

Florian Bicking vom SV Morlautern findet die Lücke in der Dudenhofener Abwehr.
Florian Bicking vom SV Morlautern findet die Lücke in der Dudenhofener Abwehr.

Groß waren die Erwartungen des SV Morlautern. In der Oberligapartie gegen den FV Dudenhofen wollte das Team von Trainer Daniel Graf daheim drei wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib erobern. Doch es kam anders. Mit 1:4 zog der SVM den Kürzeren und scheiterte dabei vor allem an sich selbst.

An Torchancen fehlte es den Morlauterern wahrlich nicht, um die im Zeichen des Abstiegskampfes stehende Partie schon früh in eine für sie günstige Bahn zu lenken. Für die Fans des SVM wurde das Spiel zu einer grausamen Tortur. Mussten sie doch mitansehen, wie ihre Mannschaft eine hochkarätige Tormöglichkeit nach der anderen versemmelte. Man konnte den Morlauterer Coach verstehen, als er später das aus seiner Sicht deprimierende Geschehen überspitzt so auf den Punkt brachte: „Bevor Dudenhofen zum ersten Mal an den Ball gekommen ist, hätten wir schon 3:0 führen müssen.“

Nicht ganz so hoch bezifferte der Sportdirektor des FV Dudenhofen, Christian Schulz, die mögliche Führung der Morlauterer in der Anfangsphase. Er sprach von einem „2:0“ und dass die Morlauterer da sein Team „am Leben gelassen“ hätten. Aber er wies zu Recht auch darauf hin, dass die Seinen „brutal effektiv“ vor dem gegnerischen Tor gewesen seien.

Abpraller an den Pfosten

Letzteres ging dem Heimteam in der ersten Halbzeit völlig ab. Besonders hervor tat sich im Chancenvermasseln Yvan Kenmo. Dem Offensivspieler wollte einfach nichts gelingen. Nach seinem Lattentreffer in der achten Minute boten sich ihm zwölf Minuten später gleich zwei dicke Chancen, um sein Team in Führung zu bringen. Doch da schoss er zunächst aus kurzer Distanz den Gäste-Keeper Malcolm Little an und brachte dann noch das Kunststück fertig, den Abpraller an den Pfosten zu setzen.

Aus einiger Entfernung beobachtete ungläubig Florian Bicking dieses doppelte Scheitern seines Teamkollegen. Der in dieser Partie wieder besonders gut aufgelegte Flügelstürmer hatte Kenmo mit einem präzisen Pass in Szene gesetzt. Es war nicht das einzige tolle Zuspiel Bickings, der einfach keinen Abnehmer und Vollender für seine Maßvorlagen fand. Kein Wunder, dass er es dann selbst versuchte, sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, mit seinem Schuss aber knapp am langen Eck vorbeischoss.

Pech oder Unvermögen?

Auch für diese Phase der Partie, in der Angriff auf Angriff in Richtung des Dudenhofer Kastens rollte, aber kein Tor fiel, fand Graf die treffende Formulierung: „Irgendwann ist es kein Pech mehr, wenn man den Ball nicht reinschießt.“ Ja, es war eine Menge Unvermögen bei den Graf-Schützlingen im Spiel. Die Tore, die sie selbst nicht schossen, fielen dann auf der anderen, auf ihrer Seite. Wer seine eigenen Chancen nicht nutzt, den bestraft der Gegner.

In der 25. Minute schlug es zum ersten Mal im Morlauterer Tor ein. Nach Sven Hoffmanns Pass traf Marvin Sprengling. Dabei machte die Abwehr samt Torhüter keine gute Figur. „Wir wollten heute unbedingt diesen Sieg“, sagte nach dem Spiel ein zufriedener Marvin Sprengling, dessen Team sich in der ersten Halbzeit überaus effizient zeigte, dreimal schoss man aufs gegnerische Tor, und dreimal war man erfolgreich. Nach Sprenglings Treffer verwandelte Tolga Barin einen Freistoß (28.), und der wieselflinke Steffen Straub sorgte mit einem sehenswerten Schuss für den 0:3-Pausenstand.

Ein Abstaubertor

In der zweiten Hälfte fing sich das gebeutelte Heimteam noch das 0:4 ein (60.) – Hoffmann verwertete da unbedrängt einen Flankenball mit dem Kopf. Lediglich ein schwacher Trost war es dann für den SVM, dass er nach der Torblockade im ersten Durchgang nach der Pause doch noch zu einem Treffer kam. Der überraschend spät, in der 53. Minute für Kenmo, ins Spiel gekommene Bobby Edet bereitete ihn vor. Da seinen Schuss der Torhüter Little nicht festzuhalten vermochte, kam Mario Forster zum Zuge und sorgte mit einem Abstaubertor für den 1:4-Endstand. So fand der letzte Oberligaauftritt der Morlauterer in diesem Jahr einen für sie überaus bitteren Abschluss.

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