Kaiserslautern Telefondienstleister Sympatel sucht händeringend neues Personal

Hat ihren Sitz am Stiftsplatz 5: die Firma Sympatel.
Hat ihren Sitz am Stiftsplatz 5: die Firma Sympatel.

„Wir müssen fast von Vollbeschäftigung ausgehen.“ Christian Bauer, Vertriebsleiter bei Sympatel am Kaiserslauterer Stiftsplatz, sucht derzeit händeringend nach Personal. „Uns fehlen mindestens 50 Mitarbeiter.“ Ein Grund für die Zurückhaltung der Bewerber könnte die Angst vor Corona sein, schätzt Bauer.

Aktuell haben die über 600 Mitarbeiter des Telekommunikationsunternehmens an den Standorten Kaiserslautern, Pirmasens und Saarbrücken alle Hände voll zu tun. Neben dem üblichen Telemarketing für namhafte Marken ist seit der Corona-Krise noch die Anmeldung für Impftermine und das Infotelefon des Landes zum Thema Corona dazugekommen. Rund 100 Mitarbeiter kümmern sich darum. Dazu kommen die schon zuvor von der Kaiserslauterer Filiale am Stiftsplatz bedienten Firmen wie Klingel, Witt Weiden, Heine, Peter Hahn oder Madeleine sowie diverse Energieversorger, für die Sympatel die Kunden telefonisch und auch per E-Mail betreut. Gerade im Versandhandel sei durch Corona die Auftragslage nochmal gestiegen, erzählt Bauer und dafür brauche das Unternehmen neue Mitarbeiter.

In Kaiserslautern ist der Anteil an Studenten hoch

420 arbeiten in Pirmasens in der Teichstraße. 130 in Kaiserslautern am Stiftsplatz und 65 am Saarbrücker Standort. „In Pirmasens ist es schwerer geworden, neue Mitarbeiter zu finden“, so Bauer. Leere Stellen zu besetzen sei in Kaiserslautern durch die vielen Studenten einfacher. Der Sympatel-Vertriebsleiter befürchtet, dass viele vor einer Bewerbung aus Angst vor Corona zurückschreckten. Die Arbeit in einem Großraumbüro sei aktuell nicht sehr begehrt, da dort eine Ansteckung als sehr wahrscheinlich eingeschätzt wird.

Bauer verweist jedoch darauf, dass sich während der ganzen Corona-Zeit bei Sympatel niemand im Betrieb angesteckt habe. Weniger als ein halbes Dutzend Mitarbeiter habe sich von den 600 angesteckt, aber nicht in der Firma. In der zweiten Welle habe es diese Ausfälle gegeben. Aber auf keinen Fall einen Ausbruch in der Firma selbst, betont er. Weit mehr als der geforderte 1,5 Meter Abstand sei in den Büros von Sympatel möglich. Zudem seien rund ein Drittel der Mitarbeiter im Homeoffice.

Mehr Männer in der Belegschaft

Bleibt die Frage nach dem Geld. „Wir zahlen mehr als den Mindestlohn beim Grundlohn“, sagt Bauer, will aber keine konkrete Zahl nennen. Der Mindestlohn beträgt aktuell 9,82 Euro pro Stunde. Bei Sympatel kommen je nach Beschäftigung noch Projektprämien dazu. Bauer verweist zudem auf die aufwendige Ausbildung über mehrere Wochen, die jeder neue Mitarbeiter erhalte. Zudem würden gute Mitarbeiter auch zu einer richtigen Berufsausbildung als Kaufmann im Dialogmarketing motiviert, die im Haus absolviert werden könne.

Im Schnitt seien die Mitarbeiter aktuell rund vier Jahre im Betrieb. Wobei in Pirmasens mit 6,1 Jahren eine deutlich längere Verweildauer zu finden sei, während man in Kaiserslautern wegen der Studenten nur auf durchschnittlich drei Jahre im Betrieb komme. „Wir haben keine Lust auf Hire and Fire. Die Leute sollen lange bei uns bleiben“, betont Bauer. Auch steige kontinuierlich der Anteil von Männern unter der Belegschaft.

Seit einigen Monaten weniger Bewerbungen

Doch seit etlichen Monaten sinken die Bewerberzahlen signifikant, was Bauer Kopfzerbrechen bereitet. Neueinstellungen können die Fluktuation kaum noch ausgleichen. „Sei es die Gruppe der sozialversicherten Angestellten in Voll- und Teilzeit oder die Mitarbeiter in Aushilfstätigkeit, wie Schüler, Studenten, Minijobber. Alle Bereiche und Stundenkontingente werden zur Zeit an allen Standorten gesucht.“ Dabei spielt die Einsatzzeit laut Bauer keine Rolle. Bei Sympatel arbeitet ein Teil der Belegschaft Schicht und ist auch nachts am Telefon am Stiftsplatz zu finden. Das sei aber keine Voraussetzung für die Einstellung, versichert er.

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