Fußball SV Morlautern: Vom Platzverweis überrascht

Philipp Schwarz (am Boden) war an einer kuriosen Platzverweis-Szene beteiligt.
Philipp Schwarz (am Boden) war an einer kuriosen Platzverweis-Szene beteiligt.

Der SV Morlautern wollte im ersten Oberligaspiel nach der langen Winterpause drei wichtige Punkte im Abstiegskampf erobern. Doch das Team von Trainer Daniel Graf kam in der Auswärtspartie beim FSV Jägersburg nicht über ein torloses Remis hinaus. Ein über weite Strecken fades Spiel, in dem es aber in der Nachspielzeit einen kuriosen Schlussakkord gab.

Dafür sorgten der Schiedsrichter und der Morlauterer Kapitän Philipp Schwarz. Zur Vorgeschichte dieser mit einem Platzverweis endenden Aktion gehörte, dass sich bei den Morlauterern Unmut über einige zweifelhafte Entscheidungen des Unparteiischen angestaut hatte. Das führte dazu, dass Schwarz lautstark Dampf abließ und damit den Schiri provozierte. Der eilte zu ihm und zeigte ihm Gelb. Obgleich Schwarz bereits in der ersten Halbzeit verwarnt worden war, ließ der Referee überraschenderweise die Rote Karte aber vorerst stecken. Erst nach einem kurzen Gespräch mit seinem Assistenten zückte er Rot und verwies damit in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Kapitän des Feldes. Nach dem Spiel hatte Philipp Schwarz Überraschendes zu dieser Gelb-Rot-Strafe zu sagen. „Ich wusste nicht, dass er mir schon die Gelbe Karte gezeigt hatte“, sagte Schwarz und erklärte damit, warum er sich so kurz vor Spielende seine Unmutsäußerungen nicht verkniffen hatte.

Coach Daniel Graf fand die Sache sehr ärgerlich und wies auf die unangenehmen Folgen dieses Platzverweises hin: „Philipp Schwarz fehlt uns nun im nächsten Spiel gegen den TuS Mechtersheim.“ Den Auftritt seiner und der gegnerischen Mannschaft in der ersten Halbzeit kommentierte Graf treffend mit der Bemerkung, dass sich beide Teams da wohl noch „im Winterschlaf“ befunden hätten. In der Tat schien es so, als hätten der FSV und SVM da einen Nichtangriffspakt geschlossen: auf keinen Fall verlieren. So spielten die beiden Oberligisten, die nach den Partien in der Gruppe Süd in der Abstiegsrunde antreten müssen. Der FSV Jägersburg wird mit 20 Zählern in diese über den Ligaverbleib entscheidende Saisonphase gehen. Die Graf-Truppe könnte im Falle eines Sieges über Mechtersheim ihren Punktestand noch auf 21 erhöhen.

Ein besonderes Spiel für David Schehl

Auch wenn das Duell der beiden Abstiegskandidaten in spielerischer Hinsicht keinen bleibenden Eindruck hinterließ, so war es doch für David Schehl eine besondere Partie. Er gab am Samstag sein Debüt in der Oberliga. Das verlief zunächst recht verheißungsvoll, als dem jungen Angreifer in der fünften Minute ein Dribbling in den Jägersburger Strafraum gelang. Danach vermochte er sich aber lange nicht mehr in Szene zu setzen. Erst in der zweiten Halbzeit machte er erneut auf sich aufmerksam. Da setzte er sich auf der linken Außenbahn durch und flankte in den Strafraum, wo sein Stürmerkollege Mario Forster den Ball aber knapp verfehlte (69.). „Er hat hoch motiviert gespielt“, bemerkte Graf zum ersten Oberligaauftritt des Angreifers, der in der Winterpause vom Verbandsligisten SV Steinwenden kam.

Fast hätten die Morlauterer diese Partie noch für sich entschieden. So kam nach einem Freistoß Philipp Schwarz wenige Meter vom Jägersburger Tor entfernt zum Kopfball (74.). Hätte er da getroffen, wäre ihm wohl die Gelb-Rote Karte erspart geblieben. Denn dann hätte er sich sicherlich nicht so sehr aufs Reden, sondern auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs konzentriert.

x