Kaiserslautern Stoffmarkt zieht Besucher sogar aus Pirmasens an

Das Angebot ist groß. Manch eine Besucherin hatte sich extra Urlaub genommen.
Das Angebot ist groß. Manch eine Besucherin hatte sich extra Urlaub genommen.

Erst mal schauen, was angeboten wird, dann ganz kurz das Tuch zwischen die Finger gleiten lassen und überlegen, was sich daraus nähen ließe. Die Auswahl des Deutsch-Holländischen Stoffmarkts am Freitag auf dem Stiftsplatz setzte der Kreativität kaum Grenzen. Als Anlaufstelle für engagierte Näherinnen hat er sich in Kaiserslautern längst einen Namen gemacht.

„Da ist man eigentlich überfordert“, fand eine Frau aus Pirmasens beim Anblick von Stoffen aus Baumwolle, Jersey, Wolle, Sweat, Jeans, Filz und mehr. Sie wollte für sich selbst und ihren Enkel etwas nähen und hatte vorsorglich neben einem Notizzettel auch Fotos auf dem Handy dabei. Um den Markt, den sie im Herbst regelmäßig besucht, nur ja nicht zu verpassen für den Fall, dass er wegen schlechtem Wetter frühzeitig geschlossen würde, hatte sie sich für den Tag sogar Urlaub genommen.

Am Stand neben den Stoffen waren Wollangebote von Merino mit Alpaka, Schurwolle, Polyacryl und anderen Variationen das Ziel eines Trios, das ursprünglich an Socken interessiert gewesen war. Eine ausgiebige Diskussion mit der Verkäuferin über das komplizierte Muster eines Strickpullovers endete in der Frage: „Gibt’s da eine Anleitung dazu?“ Die gab es.

Stoffreste förmlich umlagert

Förmlich umlagert war eine Kiste mit Stoffresten, die zum Stöbern einlud. Die Preise seien verhandelbar, hieß es auf einem Schild mit der Aufforderung „Bitte gucken Sie freundlich“. Eine Besucherin, die einfach mal so zum Stoffmarkt gekommen war, hatte entsprechend gehandelt und dafür für sieben Euro ein hellblaues Stoffteilchen mit weißen Häschen erworben. Etwas für die Enkelin wollte sie daraus nähen. Ansonsten: „Einfach mal sehen, was sich ergibt.

Ein Trio aus Mutter mit Tochter samt deren Freundin hatte sich ebenfalls aus Pirmasens zum Stiftsplatz auf den Weg gemacht und dort mehr eingekauft, als eigentlich geplant war. Der Markt – „man kann fühlen und anfassen“ – hatte mal wieder seine Wirkung ausgeübt. Mit zwei großen und einer kleineren randvoll mit Softshell-Stoffen für Jacken und Pullover gefüllten Taschen machten sie sich auf den Rückweg.

Zwischen Einfassbändern, Paspeln und Zackenlitzen hatte eine Kundin ausgerechnet die Samtbändchen vermisst. Aber es gab ja noch „Dies und Das“, von der Brillenkette mit Blümchen über die rosa Stoffmütze, bis zu Bündchen, Bändern, Knöpfen, Garnen. Und neben Bügelbildern auch Kissenplatten mit Abbildungen von Hund, Katze und Hirsch bis zum eleganten Kopf der Hollywood-Diva.

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