Kaiserslautern Stimmung stetig am Steigen

Rockten das Publikum: Tastenfuchs Harald Krüger und Band.
Rockten das Publikum: Tastenfuchs Harald Krüger und Band.

Es ist noch gar nicht so lange her, da verband man mit dem Namen „Krüger“ meist nur entweder den des Blödelbarden Mike oder jenen des berühmten Nationalparks in Südafrika. Inzwischen mag das etwas anders sein. Denn da gibt es einen gewissen Harald Krüger, und der ist mittlerweile auch ziemlich bekannt. Und das nicht nur auf dem Bremerhof, wo er am Donnerstagabend mit den Jungs seiner nach ihm benannten Band Krüger rockt! einmal mehr für ordentlich Stimmung sorgte.

Zum zwölften Mal war der Heidelberger Rock’n’Roll-Pianist mit einer seiner Bands nun zu Gast beim Musiksommer“. Ermüdungserscheinungen gab es auch an diesem Abend aber keine einzige. Ganz im Gegenteil: Gemäß des programmatischen Namens rockten Krüger & Co. den Biergarten von der ersten Minute ihres Auftritts an. Kaum erklangen die ersten Akkorde von Jerry Lee Lewis’ „High School Confidential“, tanzten auch schon drei Paare vor der Bühne. Innerhalb kürzester Zeit wurden es immer mehr. Zeitweise drängten sich hier eine knappe Hundertschaft begeisterter Gäste mit zum Teil professionellen Tanzschritten. Etliche hatten sich auch äußerlich an die 1950er Jahre angepasst, so dass man manches großgepunktete Kleid oder einige wippende Elvis-Tollen sehen konnte. Der Soundtrack des Abends kam derweil live und glühend-heiß von Gitarrist Joachim Villwock, Kontrabassist Patrick Daniel, Schlagzeuger Walt Bender und Pianist Harald Krüger, allesamt im Übrigen auch ziemlich fähige Sänger. Chuck Berrys erster Hit „Maybellene“ von 1955, der immer noch etwas brachial wirkende Titel „Good Golly, Miss Molly“, dazwischen das zeitlos heftig aufs Tanzbein wirkende „At The Hop“ – Krüger rockt! spielte sie und viele andere routiniert-sicher und relativ nah am Vorbild. Da durften als besondere Gags dann auch schon mal ein anachronistisches Hardrock-Gitarrensolo oder exotische Reggae-Rhythmen in die Darbietung mit einfließen. Das alles kam bestens an. Der Applaus war stets lang und die Stimmung ständig am Steigen. Einen großen Anteil an dieser Wirkung hatte Harald Krüger selbst. So fegte er besonders energiegeladen durch das große Repertoire der Gruppe. Live nicht ganz einfach zu realisierende Stücke wie „Tallahassee Lassie“, „That’ll Be The Day“ oder natürlich etliche Klassiker von Jerry Lee Lewis („Whole Lotta Shakin´ Going On“), mit dem er ständig vergleichen wird, meisterte der klassisch ausgebildete Pianist dabei geradezu lässig. Konzert Beim nächsten Musiksommer-Konzert am Donnerstag, 14. Juni, 19 Uhr, spielt das deutsch-niederländische Trio Boogielicious; Eintritt ist frei.

x