Kaiserslautern stadtleben: Ein Mann mit Baustellen

Gelegentlich ertappt er sich dabei, dass er am Telefon noch den Namen „Fachhochschule“ in den Mund nimmt, obwohl die Fachhochschule seit geraumer Zeit als „Hochschule“ firmiert. „Es wird von Tag zu Tag besser“, meint Kanzler Rudolf Becker. „Es ist so wie bei einer Hochzeit, bei der die Braut ihren Namen ablegt und den des Bräutigams annimmt“, flachst er beim RHEINPFALZ-Gespräch am Telefon. Dabei habe die Hochschule nach dem Hochschulgesetz nach wie vor das Bildungsprofil einer Fachhochschule: anwendungs- und lösungsorientiert zu sein. Rudolf Becker kommt soeben vom Standort Zweibrücken. Hat mit Präsident Konrad Wolf und Vize Hans-Joachim Schmidt den Entwurf des neuen Logos der Hochschule diskutiert. „Ich finde ihn gut.“ Mehr verrät der Kanzler nicht. In einem nächsten Schritt muss der Entwurf dem Senat vorgestellt werden. „Ein schwieriger Prozess.“ Früher als an der Technischen Universität Kaiserslautern hat am 29. September das Wintersemester an der Hochschule begonnen. Exakt 1439 Studierende haben sich an der Hochschule mit ihren Standorten Kaiserslautern, Zweibrücken und Pirmasens eingeschrieben. Etwa die gleiche Anzahl wie im vergangenen Jahr. Später als die normalen Studiengänge starten die Masterstudiengänge. Zurzeit laufen in den Fachbereichen die Einführungswochen. Weiter beschäftigt ihn „Campusmanagement“, ein großes Informationsprojekt im Verwaltungsbereich, von dem künftig Studenten und Alumni aller Hochschulen in Rheinland-Pfalz profitieren sollen. Sehr zufrieden ist Rudolf Becker mit dem Baufortschritt am Neubau der Hochschule auf dem Kammgarngelände. „Das macht alles einen guten Eindruck, wenn man den Zustand vorher gekannt hat.“ Beeindruckt ist er von der neuen Räumlichkeit der Bibliothek unter dem Dach des früheren Wollmagazins. „Das wird den Studenten gefallen.“ Laut Landesbetrieb LBB soll die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Sommer 2015 sein. Über Arbeit kann der Kanzler nicht klagen. Seit Mai gehört er dem Vorstand der Hochschul-Informations-System eG (HIS) an. Die HIS unterstützt die staatliche Hochschulpolitik im Bereich Hochschul-IT als Softwarehaus der Hochschule. Gut gestartet sei die Einrichtung. Jetzt muss er mithelfen, sie zum Laufen zu bringen. In Sachen Baustellen ist Rudolf Becker nicht zu beneiden. Privat ist er mit der Planung und dem Umbau seines Elternhauses im Grübentälchen beschäftigt. „Ich habe viele offene Baustellen.“ (jsw)

x