Kaiserslautern STADTLEBEN: Die Gymnastik wird dem Alter angepasst

Leitet seit 40 Jahren eine Turngruppe: Helga Grafenhorst.
Leitet seit 40 Jahren eine Turngruppe: Helga Grafenhorst.

Seit 1978 – stolze 40 Jahre immerhin – ist für die Turnfrauen um Übungsleiterin Helga Grafenhorst mittwochabends Turnstunde im Gemeindesaal der Versöhnungskirche auf dem Bännjerrück. Gestern sind sie wieder zusammengekommen – dieses Mal mehr zum Feiern als zum Turnen. „Wir waren damals alle etwas älter; heute sind wir noch älter“, reflektiert Helga Grafenhorst. Sie hat die Bewegungstherapie seinerzeit ins Leben gerufen. „Ich kam aus dem Ausland und fand das Gemeindeleben sehr inaktiv“, erinnert sie sich. Kurz entschlossen hat sich die Krankengymnastin seinerzeit entschieden, Tanzen und Gymnastik anzubieten. Ihr Appell hat direkt gefruchtet. 35 Frauen meldeten sich; heute sind noch 18 dabei. Gemeinsam mit Kollegin Renate Schmitt, die bis vor sieben Jahren eine Turnstunde im Monat übernahm, war sie seither „rund um den Mittwochabend besetzt“. Inzwischen sind die damals schon etwas älteren Damen mindestens über 70, einige sogar 85. Helga Grafenhorst hat die 80 ebenfalls überschritten und die sportlichen Anforderungen sind inzwischen dem Alter angepasst. Das Programm habe sich etwas geändert, schildert sie. Nach dem Aufwärmen wurde früher mehr oder minder auf der Matte geturnt: „In der letzten Zeit wird mehr Hockergymnastik gemacht.“ Helga Grafenhorsts Engagement für die Fitness ihrer Altergenossinnen ist ehrenamtlich. Ein freiwilliger Obolus von zwei Euro pro Abend kommt in ein Kästchen. Was dadurch zusammenkommt, ist für die Kirchengemeinde oder für Anschaffungen der Turngruppe. „Bis jetzt sind alle gerne gekommen“, weiß die engagierte Übungsleiterin. Am geselligen Ausklang der Anstrengung in einem Café, einer Kneipe kann es nicht gelegen haben. Im Stadtteil gibt es dafür keine Anlaufstelle. Einmal im Jahr organisiert aber eine Mitturnerin „mit akribischer Genauigkeit“ einen gemeinsamen Ausflug und die Schatzmeisterin kümmert sich um das Weihnachtstreffen. Ob’s nach den Sommerferien weitergeht mit den Turnfrauen, ist noch nicht festgeschrieben.

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