Kaiserslautern Stadt will Hilfen für Ukraine-Flüchtlinge koordinieren

Das Bürger-Büsing-Haus soll ebenso wie das ehemalige Zoar-Heim als Unterkunft für Flüchtlinge dienen.
Das Bürger-Büsing-Haus soll ebenso wie das ehemalige Zoar-Heim als Unterkunft für Flüchtlinge dienen.

Die städtischen Hilfen für Betroffene der Ukraine-Krise werden weiter konkretisiert. So sollen schnellstmöglich die vielen Hilfs- und Sachspendenangebote kanalisiert werden, lautete die Entscheidung am Montagmorgen bei einem Treffen unter Leitung von Oberbürgermeister Klaus Weichel.

Ab voraussichtlich Mittwoch können Menschen, die Sachspenden zur Verfügung stellen möchten, sich bei der Stadt registrieren; Telefonnummer und Mailadresse werden noch mitgeteilt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung nehmen in einem eigens eingerichteten Callcenter das Angebot samt Kontaktdaten auf. Sobald konkrete Bedarfe feststehen, wird die Stadt die potenziellen Spenderinnen und Spender kontaktieren, lautet der Plan. Aktuell sei noch nicht absehbar, welche Dinge in welcher Menge gebraucht werden. Im ersten Schritt wird es vor allem um Einrichtungsgegenstände für Notunterkünfte für Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten gehen.

„Die Arbeiten zur Einrichtung dieser Notunterkünfte laufen in der Verwaltung mit Hochdruck“, heißt es von der Stadt. Primär sei dafür die ehemalige Zoar-Immobilie in der Mennonitenstraße vorgesehen. Das derzeit leerstehende Gebäude ist in Besitz der Stiftung Bürgerhospital und steht damit kurzfristig zur Verfügung. Darin könnten rund 90 Personen Unterschlupf finden. Eine weitere potenzielle Unterkunft ist das Bürger-Büsing-Heim in der Hahnbrunner Straße. „Um die Schutzsuchenden bestmöglich zu versorgen, laufen derzeit Gespräche, um eine ärztliche und psychologische Betreuung vor Ort in den Unterkünften zu organisieren. Das DRK hat bereits zugesagt, hierbei zu helfen.“

Wie hoch der Bedarf sein wird, lasse sich auch hier noch nicht abschätzen. Die Ausländerbehörde stehe in engem Austausch mit dem zuständigen Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz. Aktuell leben 335 Ukrainerinnen und Ukrainer in Kaiserslautern. Laut Angaben der Ausländerbehörde gab es Stand Montagmorgen bereits 45 Anfragen von oder für ukrainische Staatsbürger nach einem Bleiberecht, die über private Kontakte nach Kaiserslautern gekommen oder derzeit auf dem Weg sind.

Um dies bestmöglich zu erleichtern, werden ukrainische Staatsangehörige, die bereits im Inland sind und hier einen Rechtsanspruch verwirklichen, ab sofort nicht mehr auf das sonst obligatorische Visumsverfahren verwiesen, teilt die Verwaltung weiter mit. „Ukrainische Staatsangehörige, die visumsfrei zu Besuch für maximal 90 Tage hier sind, können ihren Aufenthalt in Deutschland um weitere 90 Tage verlängern. Die sonst dafür erforderliche Genehmigung durch die ADD ist ausgesetzt. Grundsätzlich wird empfohlen, einen Asylantrag zu stellen.“

Wichtig sei, dass die Menschen in Kaiserslautern angemeldet werden, damit die Ausländerbehörde die örtliche Zuständigkeit erlangt. Wer in Kaiserslautern ankommt, wird dringend gebeten, sich im Bürgercenter unter Telefon 0631 365-2538, oder per E-Mail an buergercenter@kaiserslautern.de zu melden. Auf der städtischen Homepage www.kaiserslautern.de finden sich ab Dienstag die wesentlichen Informationen für Betroffene und Helfer.

x