Kaiserslautern SSV Schopp steigt vor Heimpublikum ab

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Am vergangenen Wochenende fand in Schopp der letzte Kampf in der Bundesliga Süd im Sportschießen statt. Die SG Waldkraiburg, die SSG Dynamit Fürth, der amtierende Deutsche Meister SG Coburg, die HSG München sowie der Bund München waren aus Bayern in die Pfalz gereist, um sich die letzten Punkte der Saison zu sichern.

Der Gastgeber SSV Schopp schoss bereits am Samstagabend im ersten von zwei Wettkämpfen gegen die SG Waldkraiburg. „Wir haben zwar mit 2:3 verloren, aber wir gewannen beide Stechen. Die Stimmung war sehr gut, die Halle war voll besetzt“, erzählte der Vorsitzende des SSV Schopp, Fred Heitzmann. Auch am Sonntagvormittag war die Halle wieder voll und zudem freuten sich die Schützen über den Besuch von Horst Brehmer, Präsident des Pfälzischen Sportschützenverbandes. „Es ist super, dass trotz dem Termin um 12.30 Uhr, also um die Mittagszeit, so viele Leute gekommen sind“, sagte Petra Heid vom SSV Schopp. Die Fans hatten keine Mühen gescheut und waren mit großen Trommeln, Kuhglocken und Plakaten in die Halle gekommen, um den SSV Schopp zu unterstützen. Gegner war der Bund München, der zahlreiche Weltklasse-Schützen, wie Barbara Engleder, mitbrachte. Engleder nahm schon an Olympischen Spielen teil und gewann Titel und Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei Weltcups. Sie war auch die Erste, die 100 Ringe schoss. Doch trotz der Überlegenheit der Münchener Mannschaft kämpften die Schopper Schützen tapfer. Vor allem beim Duell zwischen Lukas Huber (Schopp) und Josefa Gistl herrschte große Spannung. „Ich war heute so aufgeregt und bin nicht richtig reingekommen. Am Samstag hatte ich mich sicherer gefühlt. Aber auch heute gelang es mir, meine Einstellung zu ändern. Denn anfangs habe ich jeden Schuss der Gegnerin verfolgt und mein Kopf hat einfach nicht mitgespielt“, berichtete Huber. Beim hauchdünnen Duell gegen Gistl atmete die Halle nach dem vorletzten Schuss auf. „Dort war ich dann auch so erleichtert, dass ich zehn Ringe hatte, nachdem es vorher Unentschieden gestanden hatte. Ich konnte den letzten Schuss dann lockerer angehen“, erzählte er. Mit diesem gelangen ihm nochmals neun Ringe. Somit gewann er das Duell und sicherte dem SSV Schopp einen Punkt. „Natürlich sind wir etwas enttäuscht, dass wir heute 1:4 verloren haben und nun in die zweite Bundesliga Süd-West absteigen müssen. Aber die Mannschaft hat absolut gekämpft und super Wettkämpfe gezeigt. Wir haben oft unglücklich verloren. Aber die Schützen haben sich über die Saison hinweg verbessert und somit steht unserem Projekt relativ schneller Wiederaufstieg in der nächsten Saison nicht mehr viel im Wege“, so Heid. Ähnlich motiviert zeigte sich auch Huber: „Wir werden für den Aufstieg kämpfen.“ Durch den Abstieg der ersten Mannschaft wird die zweite Mannschaft des SSV Schopp, die in dieser Saison in der zweiten Bundesliga Süd-West geschossen hatte, zwangsweise in die Oberliga absteigen. Auch die Konkurrenz war angesichts des „super Wettkampfwochenendes“ traurig über den Abstieg des SSV. „Es tut mir weh, dass wir so einen Juwel wie den SSV Schopp in der Bundesliga Süd verlieren. Die Mentalität hier ist einfach so toll, es herrscht eine familiäre Atmosphäre. Der Verein legt sich so ins Zeug und ist stolz auf seine Sportler. Zwischen den Sportlern herrschen ein tolles Miteinander und ein starker Zusammenhalt. Das gibt es nur hier drüben“, lobte Engleder den Gegner. Dieser hatte das Wettkampfwochenende nur mit halber Besetzung gestemmt, da die anderen Vereinsmitglieder mit der zweiten Mannschaft beim Finale der zweiten Bundesliga Süd-West in Königsbach unterwegs waren. „Organisatorisch hat aber alles sehr gut geklappt und wir sind zufrieden. Es war viel Publikum da, unser breites gastronomisches Angebot hat funktioniert und wir haben es geschafft, den Schießsport ein bisschen publiker zu machen“, resümierte Heid. Der SSV Schopp startet im Herbst in die neue Saison. (lhh)

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